ischkopf Die
hatten dort im Café Select die Schuhe kaputt. Als Schweizerin beachtet man so etwas. Aber mitten
unter denen hockte einer, den sah ich sogleich in diesem anderen Geschmeusel.
Langes Haar, unter einer Melone, einem aufgeklärten Judenzylinder, vorkommend,
und einen Schnauzbart sah ich dann, dicht und fest und herabhängend über den
Mund, wie bei dem Friedrich Nietzsche, oder! Ein ernstes und wildes Gesicht
aus schrecklich kaltem Hochmut, aber Augen, schöne Augen, schöne Augen, die
durch das alles im Select ruhig hindurchgingen, jawohl. Um den Leib hatte derjenige
einen Kamelhaarmantel geschlungen, ein abgeschabtes Ding, darunter einen schwarzen
Anzug. Die Hände hatte der Mensch damals in solchen kanarienvogelgelben Lederhandschuhen,
sie lagen gefaltet und aufgestützt auf einem eingerollten Schirm und auf einem
extra Spazierstock, und Schirm und Spazierstock standen nebeneinander zwischen
seinen Beinen. So hat dieser Herr Fischkopf zwischen den Selectlern gesessen
und dieser Herr Fischkopf, das warst du, oder! Die Leute haben mit aufgesperrten
Mündern auf den geschaut und sie haben dem auch zugehört, aber derjenige hat
so gut wie nichts gesagt und er hat auch diese aufgesperrten Münder nicht gemocht,
das war deutlich zu merken. Eine Begräbniskrawatte hatte er um seinen Hals,
bekleckert, ja bekleckert, und das hätte mir schon damals zu denken geben sollen.
- (
kap
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