ilmregisseur  Staubbedeckt, in brüchigen Plastiksandalen, ein nasses Handtuch um die Stirn gebunden, springt Werner Herzog zwischen der Kamera und den Schauspielern hin und her. Er stößt mit dem Fetischpriester zusammen, einer androgynen Gestalt in einer weiße Krinoline, die unentwegt Pirouetten tanzt. Er entschuldigt sich und bringt den Mann dazu, weiter herumzuwirbeln.

Ich bin erstaunt über die altmodische deutsche Höflichkeit, mit der er die afrikanischen Darsteller behandelt. Ohne eine Spur von Herablassung nimmt er eine Frau beim Arm, als geleite er sie zu einem Ball, und zeigt ihr, wie sie durch das Große Tor gehen soll. Die anderen folgen. Zur nächsten Einstellung sagt er: »Meine Damen, Sie haben jetzt die Ehre, uns Ihre schönsten Schreie vorzuführen.« Oder zum König: »Nana, würden Sie sich bitte zurücklehnen, damit wir Ihr sehr königliches Gesicht sehen können.«  - Bruce Chatwin, Was mache ich hier. Frankfurt am Main 1993 (Fischer - Tb. 10362, zuerst 1989)

Filmregisseur (2)  Die Welt ist eine russische Puppe. Ihr glaubt mir nicht? Hört zu. Im Mai 68, Barrikaden und das alles, erfährt ein Kumpel in einem Hotelzimmer, daß in Paris gegen die Polizei gekämpft wird. Der Mann stürzt zu seinem Koffer. «Na los», sagt er. Er zieht eine Knarre aus seinem Koffer. Er will rausgehen. Er will ein paar Flies niedermachen, wie es in dem Moment, in dem ich schreibe, andere «Unverantwortliche» (Zitat Le Nouvel Observateur) in Lothringen versuchen. Wir beruhigen den Mann. «So läuft das in Frankreich nicht», sagen wir. «Es ist zu früh.» Der Mann seufzt und steckt seine Knarre weg. Er wird auf das nächste Mal warten. Der Mann, liebe Leute, war Nicholas Ray. Der heute zehn Jahre älter und auf einem Auge blind ist. Die Welt, liebe Leute, ist eine russische Puppe, die beginnt, mir auf die Nerven zu gehen. - Jean-Patrick Manchette, Chroniques. Essays zum Roman noir. Heilbronn 2005 (DistelLiteraturVerlag, zuerst 1996)

Filmregisseur (3)  Die Filme Ed Woods zeichneten sich dadurch aus, dass er seine Darsteller kaum proben ließ, sondern meistens direkt vor die Kamera schickte, was teils zu konfusen bis aberwitzigen Szenen führte. Wood machte wenig Gebrauch von Schnitten und ließ selten Aufnahmen wiederholen, wenn sie misslungen waren. Deshalb findet man in Woods Filmen immer wieder auffällige Filmfehler wie etwa wackelnde Kulissenwände oder Jump Cuts. Ebenso verhielt es sich mit den Spezialeffekten seiner Filme. Sie mussten vor allem einfach und möglichst billig sein. Des Weiteren verzichtete er auch oft darauf, die Spezialeffekte zu verbergen. In dem Film Die Rache des Würgers ließ er den zum "Riesen" mutierten Bela Lugosi in Kampfszenen einfach durch ein gut sichtbar hohe Absätze tragendes Double ersetzen. Bei Plan 9 from Outer Space lehnte er sämtliche Vorschläge des Maskenbildners für die Außerirdischen ab und verärgerte ihn so sehr, dass er im Abspann nicht genannt werden wollte.

Mit seinem Film Plan 9 from Outer Space produzierte er sein bekanntestes Werk und gleichzeitig auch den laut der Leserumfrage in einem Magazin "schlechtesten Film aller Zeiten“. Zum Unglück Woods verstarb Bela Lugosi, nachdem Wood 1956 einige Szenen mit ihm gedreht hatte. Das jedoch brachte Wood nicht davon ab, den Film 1958 zu Ende zu drehen, denn er änderte einfach nur das Drehbuch und ersetzte Lugosi durch einen Mann, der sich aufgrund mangelnder Ähnlichkeit mit Lugosi ständig ein Cape vors Gesicht halten musste. So konnte er zahlloses altes Filmmaterial, aber auch seine eigenen Privataufnahmen von Lugosi verwenden und sie in den Film schneiden.

Ed Wood war angeblich ein großer Idealist, der seine Arbeit ernst nahm. Er sah sich als unverstandener Künstler und versuchte seinem erklärten Vorbild Orson Welles nachzueifern. - Wikipedia

Filmregisseur (4)

Claude Chabrol (M.), mit Bernadette Lafont und Stéphane Audran

- Claude Chabrol (M.), mit Bernadette Lafont und Stéphane Audran

Filmregisseur (5)

Federico Fellini

- Tullio Pericoli

Film

 

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