iasko Ich bin mir im Zweifel, ob das närrische Nestelknüpfen daran unsere ehelustige Welt so arg leidet, daß man von nichts anderem spricht, bloß aus Ängstlicbkeit und Furcht herrühre. Denn ich weiß aus Erfahrung, daß jemand, für den ich einstehen kann wie für mich selbst und auf den kein Verdacht fiel, daß er ein Schwächling sei, der auch ein wenig an Hexerei glaubte, nachdem er von der jämmerlichen Unfertigkeit eines seiner Kameraden hatte erzählen gehört, die ihm gerade vorm Treffen allen Mut benommen hätte, bei ähnlicher Veranlassung in einen solchen Schauder über diese Erzählung geriet und seine Imagination davon dermaßen angegriffen wurde, daß es ihm nicht besser erging als dem andern und er auch zur Memme ward. Ein Unfall, dem er von der Zeit an öfter unterworfen war. Die klägliche Erinnerung an seine Nichtigkeit peinigte und plagte ihn baß.

Er fand ein Mittel gegen diese Grille in einer andern Grille. Nämlich dadurch, daß er seine ängstlichen Anwandlungen gestand und vorher erzählte. Bevor er sein Unternehmen begann, beruhigte sich seine Seele, und indem er das Übel als vorher erwartet ankündigte, sah er seine Verbindlichkeit für vermindert an und war also in minderer Verlegenheit... Wozu man einmal tüchtig ist, dazu ist man immer tüchtig, es sei denn aus wahrer Schwachheit. Dies Unglück ist nicht zu besorgen als nur bei solchen Unternehmungen, wobei sich die Seele von außerordentlichem Verlangen und Ehrerbietung gespannt befindet; und hauptsächlich, wenn sich die Gelegenheit unvermutet darbietet und dringend ist . .. Ich weiß jemand, dem es geholfen hat, sich vorher so ziemlich in Hausmannskost zu sättigen, ehe er sich an solche Konfitüren wagte, um dadurch die Hungerswut einzuschläfern...

Die Seele des angreifenden Teils, die in allerlei Furcht und Begierden schwebt, kann leicht aus der Fassung gebracht werden  . . . . - Montaigne, nach (stend)

Fiasko (2) Der Sanguiniker kann allerhöchstens eine Art geistiges Fiasko erleben; dann nämlich, wenn er ein Rendez-vous mit einer Messalina vorhat und im Augenblick, wo er ihr Bett besteigt, zufällig daran denkt, vor welch schrecklichem Richter er sich bewähren soll. - (stend)

Fiasko (3) Ich habe einen hübschen dreiundzwanzigjährigen Husarenleutnant gekannt, der, so scheint mir, aus übermäßiger Liebe in den ersten drei Nächten, die er mit seiner Geliebten verbringen konnte, nichts anderes vermochte, als sie zu küssen und vor Freude zu weinen. Sie trauerte um einen im Kriege gefallenen Liebhaber und hatte ihn bisher kalt und abweisend behandelt. Sie gaben sich beide keiner Täuschung über das Vorgefallene hin.

Der in der ganzen Armee bekannte Zahlungsoffizier H. Mondor hat drei Tage nacheinander bei der jungen, verführerischen Gräfin Koller Fiasko gemacht.

Doch der König des Fiaskos ist der verständige und flotte Oberst Horse, der ganze drei Monate hindurch bei der mutwilligen und reizvollen Nina Vigano Fiasko gemacht hat und schließlich wohl oder übel das Feld räumen mußte, ohne sie jemals besessen zu haben. - (stend)

Liebe
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