Er fand ein Mittel gegen diese Grille in einer andern Grille. Nämlich dadurch, daß er seine ängstlichen Anwandlungen gestand und vorher erzählte. Bevor er sein Unternehmen begann, beruhigte sich seine Seele, und indem er das Übel als vorher erwartet ankündigte, sah er seine Verbindlichkeit für vermindert an und war also in minderer Verlegenheit... Wozu man einmal tüchtig ist, dazu ist man immer tüchtig, es sei denn aus wahrer Schwachheit. Dies Unglück ist nicht zu besorgen als nur bei solchen Unternehmungen, wobei sich die Seele von außerordentlichem Verlangen und Ehrerbietung gespannt befindet; und hauptsächlich, wenn sich die Gelegenheit unvermutet darbietet und dringend ist . .. Ich weiß jemand, dem es geholfen hat, sich vorher so ziemlich in Hausmannskost zu sättigen, ehe er sich an solche Konfitüren wagte, um dadurch die Hungerswut einzuschläfern...
Die Seele des angreifenden
Teils, die in allerlei Furcht und Begierden schwebt, kann leicht aus der Fassung
gebracht werden . . . . - Montaigne, nach
(stend)
Fiasko
(2)
Der Sanguiniker kann allerhöchstens
eine Art geistiges Fiasko erleben; dann nämlich, wenn er ein Rendez-vous
mit einer Messalina vorhat und im Augenblick, wo er ihr Bett besteigt, zufällig
daran denkt, vor welch schrecklichem Richter er sich bewähren soll. -
(stend)
Fiasko (3) Ich habe einen hübschen dreiundzwanzigjährigen Husarenleutnant gekannt, der, so scheint mir, aus übermäßiger Liebe in den ersten drei Nächten, die er mit seiner Geliebten verbringen konnte, nichts anderes vermochte, als sie zu küssen und vor Freude zu weinen. Sie trauerte um einen im Kriege gefallenen Liebhaber und hatte ihn bisher kalt und abweisend behandelt. Sie gaben sich beide keiner Täuschung über das Vorgefallene hin.
Der in der ganzen Armee bekannte Zahlungsoffizier H. Mondor hat drei Tage nacheinander bei der jungen, verführerischen Gräfin Koller Fiasko gemacht.
Doch der König des Fiaskos ist der verständige und flotte Oberst Horse,
der ganze drei Monate hindurch bei der mutwilligen und reizvollen Nina Vigano
Fiasko gemacht hat und schließlich wohl oder übel das Feld räumen
mußte, ohne sie jemals besessen zu haben. -
(stend)
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