euerzeug »Das Feuerzeug, Rufus, wir sprengen!«
Rufus griff in seinen rantzen, suchte in den taschen seiner beinkleider, durchfuhr die winckel und geheimgänge seines galarockes, klopfte seine abgeworffene götzentoga nach allen richtungen aus .. Orient .. occident .. ? »Teuffel & zwirn, das feuerzeug ist fort!«
Rufus muß sein feuerzeug beim tantzen verloren haben. Was nun?? Wir müssen handeln!!
»Vielleicht hat einer von denen unholden stein & lunte bei sich. Durchsuch sie, dragi Rufus, das ist unser einziger aus weg ..«
»Ich will nicht gerne viel suchen, señor y gospod. Mir wird dieser elende wadenfresser, mit seinem vollgepropften wanst da, höchst personaliter dienlich sein, so wahr ich ein bär bin und siebzig täntze springe ..« Mit einem satz ist er bei einem der schaudervollen menschenfresser, hebt ihn hoch auf.. und wirfft, haut, schmeißt, schleudert ihn mit aller krafft, als nur ein wilder bär ist fähig, arschabwärts auf den pulveranfang, der überfressene unhold, von diesem aufprall seiner musculatur nimmer bewußt, entlädt sich mit einem schrecklichen knall, es blitzt blau, der funcke zündet und das pulver läuft krachend und dröhnend sein scharffsinniges labyrinth durch die ansammlung, verderben austeilend, köpfend, entbeinend, entarmend, zerfetzend, unnachsichtigen, bis hin zum ertzschamanen, der verwirrt auf seine in der lufft herumfliegenden Schäfchen blickt, nicht ahnend, daß seine eigene destruction mit tausend fußen auf ihn zueilt. . und rrrrrrrrrurnmmmmm!!
Welch bild würde der bananenfarbene mond sehen, war er um diese zeit nicht
neu und blind wie eine frischgeborene maus in seinem wolckenhaus?? Weit &
breit nichts dann menschenfresser, denen das fressen vergangen, zerstörte buden
und glückshäfen, die keine räderchen mehr lassen lauften, keine wurst, kein
schincken mehr zu gewinnen, eine schauerliche stille, die aber dennoch unser
hertz erfreuet, so man schauder nur mit schauder kann erlegen. -
H. C. Artmann
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Der aeronautische Sindtbart oder Seltsame Luftreise von Niedercalifornien nach
Crain. Ein fragment von dem Autore selbst aus dem yukatekischen anno 1958 ins
teutsche gebracht sowie edirt & annotirt durch Klaus Reichert. München
1975 (dtv 1067, zuerst 1958)
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