Felszeichnung   Der Mann war ein doppeltes Männchen. Er ging auf eine Felswand zu, auf der sich in Mannshöhe eine Linie mit Vaginen abzeichnete. Mit dem Finger berührte er eine von ihnen, und sie gab einen schrillen Ton von sich, die zweite einen noch schrilleren, die dritte verriet beim Berühren, daß sie feinnervig war wie eine Augenbraue. Auf die vierte drückte er aus Leibeskräften mit dem Daumen, so daß der Stein eine Delle bekam. Je tiefer diese Delle wurde, desto weiter ragten zwei große, weiße Arme sowie zwei Beine hervor, die genauso weiß wie die Arme waren, und bedeckten sich im Nu mit Rosen.

Der Mann verschwand, während anstelle der vierten Vagina ein langes, dünnes Rinnsal aus Schwefel bis hinab auf den Boden floß. Nicht weit von dort verließ eine große, gelbe Blume, die sich ein wenig öffnete, ihr Wurzelbett und rankte sich um einen Baum, eine Art Magnolie. Sie preßte sich auf eine der Blüten dieses Baums, der in ihrer Blütenkrone verschwand; und auch von dieser sah man ein paar Minuten später Schwefel heruntertropfen.   - Benjamin Péret, Das Wirtshaus zum Fliegenden Arsch. Aus (per)

 

Felsen Zeichnung Steinzeit

 

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