Fellache   Die ›Peri‹ war beschädigt; wir legten bei und riefen nach dem Kapitän. Keine Antwort. Nur der Seemann - ich habe nie sein Gesicht gesehen -, einer von diesen Fellachen, die ihr Land im Stich lassen wie ein unsteter Mann seine Frau und den Rest ihres Lebens über das Meer nörgeln. Das ist der festeste Lebensbund, den es überhaupt gibt. Als wir in jedem Dialekt, den wir nur kannten, hinübergerufen hatten, antwortete er auf targi: ›Der Kapitän ist weg, die Mannschaft ist weg, ich bin hier, und ich male das Schiff neu an.‹ Es stimmte: er bemalte das Schiff. Das Schiff war beschädigt, die Lademarken unter Wasser, und eine böse Schlagseite. >Komm rüber‹, riefen wir ihm zu, ›bald wird es dunkel, und bis ans Land kannst du nicht schwimmen.‹ Er antwortete nicht, tauchte nur seinen Pinsel in den Tontopf und strich die Farbe sanft über den ächzenden Bauch der ›Peri‹. Welche Farbe? Es hätte grau sein können, aber es war zu dunkel, um es genau zu erkennen. Diese Feluke würde nie wieder die Sonne sehen. Schließlich sagte ich meinem Rudergänger, er solle abdrehen und weitersegeln. Ich sah dem Fellachen nach, bis es zu dunkel war: immer kleiner wurde er, mit jeder Welle sank er ein Stück tiefer, doch nichts konnte seinen Eifer beeinträchtigen. Ein Bauer, der seine ausgerissenen Wurzeln zu erkennen gab, allein auf dem nächtlichen Meer damit beschäftigt, den Rumpf eines sinkenden Schiffs zu streichen.   - (v)
 
 

Ägypter

 

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