Feldbett  Die schwarz gekleidete Mutter legte eine Decke auf das Bett, und er schaute sie in einem Zustand der Verwirrung von hinten an. Ihre großen Arschbacken mit dem Fleisch, das unter dem Kleid schwabberte, erregten ihn in manchen Augenblicken. Als er in ihre Nähe kam, streckte er seine Hand aus, um sie zu betatschen, und streifte sie an der Hüfte. Sie sagte nichts, drehte sich um und schaute ihm ernst ins Gesicht, wobei sie seine nächste Bewegung abwartete. Da, sagt der Arzt, zuckte in seinem Kopf der Gedanke auf, den Stiel umzukehren, sie zu kaufen und dann am Gängelband zu führen, indem er sie bei ihrer Habgier packte. Er zog aus seiner Brieftasche einige große Scheine heraus und legte sie auf das Feldbett. Er zitterte am ganzen Leib, sagt er, aber er wollte sie unter sich legen, seinem Willen gefügig machen und endlich wissen, was sein Schicksal sei. Er weiß selbst nicht, wie er es schaffte, trotz seiner Verlegenheit in dieser Lage so kaltblütig zu sein, daß er mit einem Wink seines Kopfes auf das Bett deutete. Sie verstand, nahm das Geld, steckte es in den Busen, und begann dann ihr Kleid auszuziehen, wobei sie ihn immer im Auge behielt, und schließlich ließ sie sich schweigend auf dem Feldbett besteigen. Sie tat alles ohne einen Seufzer, ohne ein Stöhnen, so daß sie ihn durch ihre Stummheit noch höriger, noch mehr zu ihrem Sklaven machte; als sie sich dann in aller Ruhe wieder angekleidet hatte, ging sie grußlos weg.

Das wiederholte sich zweimal, dann war ihm die Lust vergangen.  - Gianni Celati, Nachrichten für Seefahrer. In: G. C., Cinema naturale. Berlin 2001

 

Bett

 

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