eindschaft  Zwischen Männern ist von Natur bloß Gleichgültigkeit; aber zwischen Weibern ist schon von Natur Feindschaft. Es kommt wohl daher, daß das odium figulinum [der Brotneid], welches bei Männern sich auf ihre jedesmalige Gilde beschränkt, bei Weibern das ganze Geschlecht umfaßt; da sie Alle nur Ein Gewerbe haben. Schon beim Begegnen auf der Straße sehn sie einander an, wie Guelfen und Ghibellinen. Auch treten zwei Weiber, bei erster Bekanntschaft, einander sichtbarlich mit mehr Gezwungenheit und Verstellung entgegen, als zwei Männer in gleichem Fall.

Daher kommt auch das Komplimentiren zwischen zwei Weibern viel lächerlicher heraus, als zwischen Männern. Ferner, während der Mann, selbst zu dem tief unter ihm Stehenden, doch, in der Regel, immer noch mit einer gewissen Rücksicht und Humanität redet, ist es unleidlich anzusehn, wie stolz und schnöde meistentheils ein vornehmes Weib sich gegen ein niederes (nicht in seinem Dienste stehendes) gebärdet, wann es mit ihm spricht. Es mag daher kommen, daß bei Weibern aller Unterschied des Ranges viel prekärer ist, als bei uns, und viel schneller sich ändern und aufheben kann; weil, während bei uns hundert Dinge auf die Waagschaale kommen, bei ihnen nur Eines entscheidet, nämlich welchem Mann sie gefallen haben; wie auch daher, daß sie wegen der Einseitigkeit ihres Berufs, einander viel näher stehn, als die Männer, weshalb sie die Standesunterschiede hervorzuheben suchen. - (schop)

Feindschaft (2) HENRY MARTIN, esq, Sohn & Erbe Sir Henry Martins, Ritter, Richter bei den Arches, kam von der Universität Oxford, bereiste Frankreich, jedoch nie Italien. Von nur mittelgroßer Statur; sein Habit mäßig; sein Gesicht nicht gut. Sir Edward Baynton pflog zu sagen, seine Gesellschaft sey unvergleichlich, allein er sey allzu bald betrunken gewesen.

Sein Vater suchte ihm eine Frau mit Vermögen, die er, etwas unwillig, ehelichte. Er war ein großer Liebhaber hübscher Mädgen, denen er so gut war, «laß er für sie den größten Theil seines Grundbesitzes veräußerte. Als er sich eine verheiratete Frau ausgeguckt hatte, die ihm gefiel (und er hatte seine Emissäre, männliche wie weibliche, die Ausschau hielten), brachte er einen so oder so guten Handel in Anschlag, 20 oder 30 - p.a. unter Pacht, sie in der Nähe zu haben. Er lebte lange Zeit von seiner Frau. Wenn ich mich nicht irre, war sie von seiner Unfreundlichkeit ihr gegenüber manchmal etwas zerrüttet.

König Charles I hatte an seiner Hurerey einiges auszusetzen. Es begab sich, daß Henry einst im Hyde Park weilte, als Seine Majestät dort einem Rennen zuschauen wollte. Der König erspäht ihn, und sagt laut Man mache, daß dieser ekle Lüderling sich aus dem Park entferne, dieser Hurensmeister; sonst schau ich mir den Sport nicht an. Also schritt Henry geduldig von hinnen, sed manebat alta mente repostum. Dieser Sarkasmus brachte die ganze Grafschaft Bucks gegen ihn auf. Vom Puritaner war er so weit entfernt wie vom Dunkel das Licht. Kurz hernach (1641) ward er dort zum Grafschaftssvertreter gewählt, nemine contradicente, und erwies sich als Todfeind des Königs.   - (aub)

Feindschaft (3) In Afrika kommen die Elefanten jenseits der syrtischen Wüsten und in Mauritanien vor; auch gibt es deren in Äthiopien und im Lande der Troglodyten, wie bereits erwähnt wurde; aber die größten erzeugt Indien sowie auch Schlangen, die mit ihnen in stetem Kampfe und Feindschaft leben und von solcher Größe sind, daß sie jene leicht umwinden und durch Knüpfung eines Knotens erwürgen können. Ein solcher Kampf bringt aber beiden den Tod, denn der Besiegte erdrückt beim Fallen die ihn umwindende Schlange durch sein Gewicht. - (pli)

Feindschaft (4)  Das logische Verhalten des Menschen ist immer bestrebt, die Person des Subjekts zu schützen, sich angesichts des osmotischen Einbruchs der Wirklichkeit zu verschanzen, im wahrsten Sinne des Wortes der Antagonist der Welt zu sein, denn wenn der Mensch davon besessen ist, Dinge zu erkennen, geschieht es immer ein wenig aus Feindschaft, aus Furcht, aus der Fassung zu geraten. Dagegen verzichtet der Dichter darauf, sich zu verteidigen. Er verzichtet darauf, im Akt des Erkennens eine Identität zu bewahren, denn gerade das unverwechselbare Zeichen, wie in den Märchen das Mal in Form eines Kleeblatts unter der Brustwarze, gibt ihm früh das Gefühl, nach jedem Schritt ein anderer zu sein, ganz leicht aus sich selbst herauszutreten und in die Entitäten einzutreten, die ihn absorbieren.  - (cort)

Feindschaft (5)  Ich gegen meinen Bruder.
Ich und mein Bruder gegen unseren Cousin.
Ich, mein Bruder und unser Cousin gegen unsere Nachbarn.
Wir alle gegen den Fremden.   - Beduinen-Sprichwort, nach (chatw)

Krieg Beziehungen, soziale Gefühle, unfreundliche
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