auna, patagonische    Berichte von Reisenden hatten einige Zoologen davon überzeugt, daß ein großes Säugetier die Katastrophen der Eiszeit überstanden hatte und in den südlichen Anden fortlebte. Für dieses Tier gab es mehrere Kandidaten:

a) Das Yemische, eine Art Ghul.

b) Das Su oder Succurath, das bereits 1558 erwähnt wird und an den Ufern der patagonischen Flüsse lebte. Dieses Tier hatte einen Löwenkopf mit «etwas Menschlichem daran», einen kurzen Bart von Ohr zu Ohr und einen mit scharfen Stacheln gespickten Schwanz, der den Jungen als Schutz diente. Das Su war ein Jäger, aber er jagte die Tiere nicht nur, um sich zu ernähren, sondern auch um ihrer Felle willen, mit denen es sich im kalten Klima zudeckte.

c) Das Yaquarú oder der ‹Wassertiger› (oft mit dem Su verwechselt). Der englische Jesuitenpater Thomas Falkner berichtet im 18. Jahrhundert, er habe eines auf dem Parani gesehen. Es war eine bösartige Kreatur, die in den Strudeln der Flüsse lebte, und wenn sie eine Kuh verschlang, schwammen die Lunge und die Eingeweide an der Wasseroberfläche. (Wahrscheinlich war es ein Kaiman.) ‹Wassertiger› kommen auch in den Erinnerungen von George Chaworth Musters, ‹At Home ivith the Patagonians›, vor. Der Autor beschreibt, wie sein indianischer Führer vom Stamm der Tehuelche sich weigerte, den Rio Senguer zu durchqueren, aus Angst vor den «gelben Vierfüßlern, die größer sind als ein Puma».

d) Das Elengassen, ein Ungeheuer, das Dr. Moreno 1879 von einem patagonischen Kaziken beschrieben wurde. Es hatte einen Menschenkopf und einen Rückenschild, und es steinigte Fremde, die sich seinem Lager näherten. Man konnte es nur töten, wenn man es an einer ungeschützten Stelle an seinem Bauch traf.  - (pat)

 

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