aultier
Selbst Buffon war noch nicht weiter in Verständnis und Auffassung
so eigenartiger Tierformen, wie es die Faultiere sind. Das beweist seine Schilderung
im 32. Bande seines Riesenwerkes, die zugleich für den eleganten und temperamentvollen
französischen Stilisten äußerst charakteristisch ist: »So lebhaft, tätig und
exaltiert die Natur bei den Affen erscheint, so langsam, beengt und zugeschnürt
zeigt sie sich bei den Faultieren; und es ist weniger Faulheit als Elend, es
ist Gebrechen, Mangel, fehlerhafter Bau; die Augen blöde und gedeckt, die Kinnbacken
unbeholfen und schwerfällig, das Haar platt, getrocknetem Grase ähnlich, die
Schenkel schlecht eingefügt und fast außerhalb der Hüften, die Beine zu kurz,
schlecht gewadet und noch schlechter endigend; kein Fußteller, keine Daumen,
keine für sich allein beweglichen Finger, sondern zwei oder drei außerordentlich
lange Nägel, nach unten gebogen, die sich nur zusammen bewegen können und beim
Gehen mehr hindern, als beim Klettern fördern.«
Erst der große Cuvier erblickte »in den Faultieren die Überbleibsel
einer andern Ordnung der Dinge, die lebenden Reste des vorhergegangenen Naturzustandes,
dessen Ruinen wir in dem Innern der Erde suchen müssen, Geschöpfe, die durch
irgendein Wunder den Katastrophen entgingen, die ihre
Zeitgenossen zerstörten«. So kam die Wissenschaft erst allmählich durch mancherlei
Irrtümer und schiefe Auffassungen zu einem natürlicheren Verständnis und gerechterer
Würdigung so absonderlicher Säugetierformen, wie die Faultiere es sind. -
Aus Brehms Tierleben 1912, in (
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Faultier
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- N. N.
Faultier
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Faultier
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Faultier
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Faultier im Zoo
Märsche und Reiterkolonnen mögen sich also begatten.
Wer mich besiegen will, stolpert über mein Gähnen.
Noch immer
ein Schrecken der Kegler von gestern heute und morgen,
schieb ich die ruhigste Kugel,
Oblomow
hat meinen Pelz gestreichelt,
ich bete zu ihm.
- Günter Bruno Fuchs, nach
(arc)