aulen Drei Stunden von Lissabon an der Mündung des Tajo liegt auf einem Felsen die Festung St. Julian. Nach St. Julian wurden die hundertvierundzwanzig Jesuiten verbracht, deren man im Lande habhaft werden konnte. Von ihnen lebten die meisten achtzehn Jahre da. Einige wurden nach zehn Jahren frei, an dreißig starben.
Das Gefängnis lag zu beiden Seiten eines unterirdischen Ganges, die
Verliese bekamen Luft durch ein Loch von oben, Licht von der Tür. Wegen
der Meeresnähe war es feucht. Was sie bei sich hatten, faulte. Der Kommandant
berichtete nach Lissabon: «Alles fault, nur die frommen Väter nicht.» Sakrament
und Messe gewährte man ihnen nicht, alle Jahre bekamen sie ein Hemd. Gramgebückte
Männlein, saßen sie da in ihren stinkenden Löchern, bei Laternen, und strickten
Strümpfe. - Alfred Döblin, Amazonas. Romantrilogie. München 1991
(dtv, zuerst 1937)
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