asan  Noch steht die böhmische Fasanenhändlerin bei einer gnädigen Frau im grünenden Andenken, die jedoch die Händlerin durch Tadeln und Feilschen böse gemacht hatte: als sie endlich auch die Füße der Fasanen auseinandermachte, hinroch und rief: „Pfui! Die stinken ja schon!" brach der Händlerin die Geduld: „Gnädige Frau, riechen Sie da gut?"  - (kjw)

Fasan (2)

episode

im düsteren kesselhaus im licht
rußiger lampen plötzlich auf dem brikettberg
saß ein grüner fasan

ein prächtiger clown

silbern und grün den leuchtenden roten reif am hals mit unverwandtem aug mit dem großen gelben schnabel aufmerksam zielte er auf mich

so war er herrlicher und schöner als ein surrealistischer regenschirm auf einer

nähmaschine

wie er dort saß genau und furchtlos verirrt auf seinem schwarzen gipfel

konversation fand nicht statt
ich bewegte mich und er flog davon durch die offene tür
doch von weit her den geruch der sonne den duft
seines farbigen gelächters ließ er hier in der nacht und
ich verwarf alle mühe
das leben mythisch zu sehen
 und als das kausale grinsen meines kopfes von
energie und frost gefressen in die nacht verschwand
glaubte ich nicht mehr an den untergang
der wahrnehmungen in der finsternis.

 - Wolfgang Hilbig, nach: Franz Fühmann, Praxis und Dialektik der Abwesenheit. Eine imaginäre Rede (1982) Nach: F.F., Den Katzenartigen wollten wir verbrennen. München 1988 (dtv 10844)

 

Vogel

 

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