angeball
Am hiesigen Ufer der Themse und am drübi-gen Ufer der Themse sitzen,
beinebaumelnd, je ein Zwerg und spielen Fangeball. Beide Zwerge sind
sehr kräftig, denn jeder von ihnen wirft den Gegenstand, den wir einen
Ball nennen, so rasch hinüber und herüber, herüber und hinüber, daß erst
jedesmal die Kraft der werfenden Zwerge nachlassen muß und der
vermeintliche Ball, natürlich ein königlicher Reichsapfel, ins Wasser
der Themse plumpst. Dann lachen die kleinen, kräftigen
Reichsapfelspieler, lachen über das aufspritzende Themsewasser, auch
über den Polizisten, der kopfüber in voller Montur, tauchend nach dem
königlichen Reichsapfel, in der Themse verschwindet. Geübt in dieser
Sache, steigt der Uniformierte katzennaß ans hiesige oder drubige
Themseufer, wo er sich des Wassers entledigt, damit das Spiel in allen
Einzelheiten von vorn beginnen kann.
Die Zwerge, falls sie von erwachsenen Besuchern nicht allzusehr
gekitzelt werden, geben oft Autogramme. Ihre Namenszüge haben
Girlandendiktion, deutlich nach oben geöffnet: für heitere Toleranz ein
altes Zeichen. -
Günter Bruno Fuchs, Reiseplan für Westberliner anläßlich einer Reise nach Moskau
und zurück. Handbuch für Einwohner N° 2. München 1973
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