Extremophile

 

 

Bärtierchen. Tardigrada: Bild: Tommy/CC BY-SA-2.0

Die achtbeinigen, gerade einmal einen halben Millimeter großen Bärtierchen (Tardigrada) leben im Wasser oder jedenfalls im Feuchten und sind außergewöhnlich anpassungsfähig. Sie besitzen beispielsweise eine sehr hohe Strahlenresistenz und haben mit der Kryptobiose einen todesähnlichen Zustand entwickelt, in dem sie praktisch ihre Stoffwechselaktivität einstellen und so extreme Bedingungen überstehen können. So können sie Temperaturen von bis zu 150 Grad überleben und bis zu 30 Jahre überstehen, ohne Nahrung oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Auf Exoplaneten könnte es natürlich noch Extremophile geben, die noch härter im Nehmen sind. Bärtierchen könnten in Höhlen, jedenfalls tief unter der Erdoberfläche auf dem Mars noch leben, meinen die Wissenschaftler, ebenso in den Meeren auf [den Jupitermonden] Enceladus oder Europa.

Weil die katastrophalen Ereignisse zur Auslöschung des Lebens sehr unwahrscheinlich seien und die Bärtierchen, die sowieso eine Strahlung von bis zu 6000 GY aushalten und in den Tiefen des Meeres geschützt sind, dürften die Bärtierchen noch ein langes Leben vor sich haben. Ein Asteroid müsste mindestens eine Masse von 1.7 × 10 18 kg besitzen, um für Bärtierchen tödlich zu sein. Es gibt zwar einige Asteroide im Sonnensystem wie Vesta oder Pallas, die mehr Massen besitzen, oder Zwergplaneten wie Ceres oder Pluto, aber es sei unwahrscheinlich, dass dadurch das Wasser auch in größeren Tiefen so weit erhitzt werden könnte, um für Bärtierchen auf der Erde oder auf erdähnlichen Planeten tödlich zu sein. Durch den Asteroiden, der vor 65 Millionen Jahren auf die Erde eingeschlagen ist, wurde zwar ein Massenaussterben verursacht, aber nur für größere Tiere.

Für die Wissenschaftler werden sie wahrscheinlich so lange leben, wie es die Sonne gibt. Supernovae mit der richtigen Sterilisierungsgröße sind zu weit vom Sonnensystem entfernt, auch in den Regionen der Milchstraße, in der die Dichte der Sonnen viel höher ist, betrage die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Supernova in der Sterilisierungsdistanz befindet, gerade einmal 0,01 während einer Milliarde Jahre. Eine ähnliche geringe Wahrscheinlichkeit gebe es für eine tödliche Gammastrahlenexplosion.

Insgesamt liege die Wahrscheinlichkeit für ein Sterilisierungsereignis der Erde oder eines erdähnlichen Planeten bei 10 -7 pro einer Milliarde Jahre.  - Florian Rötzer, Telepolis vom 06. August 2017 

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