Extelopädie   VESTRAND BOOKS schätzen sich glücklich, Ihnen die Subscription

der künftigsten

Extelopädie anbieten zu können, die je erschienen ist. Wenn Sie sich infolge von Überbeanspruchung durch ihre Arbeit bisher noch mit keiner EXTELOPÄDIE vertraut machen konnten, dienen wir Ihnen mit unserer Erklärung. Die traditionellen Enzyklopädien, die seit zwei Jahrhunderten in allgemeinem Gebrauch sind, begannen in den siebziger Jahren eine ernste Krise durchzumachen, die dadurch hervorgerufen wurde, daß die in ihnen enthaltenen Informationen sich bereits zu dem Zeitpunkt, als sie die Druckerei verließen, als veraltet erwiesen. Der Auzyk, das heißt die Automatisierung des Produktionszyklus, konnte das nicht verhindern, denn die Zeit, die die Experten - die Autoren der Stichworte - brauchen, läßt sich nicht auf Null reduzieren. So verstärkte sich mit jedem Jahr die Inaktualität der modernsten Enzyklopädien, die schon, wenn sie in die Regale gelangten, nur noch einen historischen Wert hatten. Viele Herausgeber versuchten dieser Krise vorzubeugen, indem sie jährlich und dann vierteljährlich besondere Ergänzungsbände veröffentlichten, bald jedoch übertrafen jene Ergänzungen in ihrem Umfang die Ausmaße der eigentlichen Ausgabe. Das Bewußtsein, daß sich dieser Wettlauf mit der Beschleunigung der Zivilisation nicht gewinnen lasse, entmutigte schließlich Herausgeber und Autoren. Es kam also zur Ausarbeitung der Ersten Delphiklopädie, also einer Enzyklopädie, die eine Sammlung von Stichworten war, mit Inhalten, die für die Zukunft vor hergesagt wurden. Jedoch die Delphiklopädie entsteh in Anlehnung an die sogenannte Delphische Methode] das heißt, banal ausgedrückt, dank der Abstimmung! befugter Experten. Da sich indes die Meinungen de Experten nicht immer decken, enthielten die ersten Delphiklopädien Stichworte in zwei Varianten über ein- und dasselbe Thema - entsprechend der Meinung und der Minorität der Fachleute, oder sie besaßen zwei Versionen (Maxiklopädie und Miniklopädie). Die Abnehmer akzeptierten jedoch diese Neuerung nur unwillig, und der bekannte Physiker und Nobelpreisträger Prof. Kutzinger verlieh seinem Unwillen Ausdruck, indem er äußerte, das Publikum brauche Informationen über Dinge, nicht über die Streitigkeiten der Spezialisten. Und erst dank der Initiative der VESTRAND BOOKS änderte sich die Situation geradezu revolutionär.

Die EXTELOPÄDIE, die wir Ihnen in vierundvierzig handlichen Magnetbänden offerieren, eingebunden in Virginal, die Immer Warme Jungfernpseudohaut, SELBSTvorschnellend auf Aufforderung mit dem richtigen Magnetband, der sich SELBST blättert und von SELBST bei dem verlangten Stichwort stoppt, enthält 69500 verständlich, jedoch exakt redigierte Stichworte, die sich auf die Zukunft beziehen. Im Gegensatz zur Delphiklopädie, Maxikiopädie und Miniklopädie stellt

VESTRANDS EXTELOPÄDIE

das garantierte Resultat einer menschenfreien, also auch fehlerfreien Arbeit unserer achtzehntausend KOMFUTER (futurologischen Komputer) dar.

Hinter den Stichworten von VESTRANDS EXTELOPÄDIE steht ein Kosmos von achthundert Gigatrillio-nen Semo-numerischer Berechnungen, die in der Ko-murbs unseres Verlages von den BASCHWELUKEN -den Batterien der Schwersten Lumenischen Komfuter ausgeführt wurden. Ihre Arbeit kontrollierte unser SU-PERFUTER, die elektronische Verkörperung des Mythos vom Übermenschen, der uns zweihundertachtzehn Millionen sechsundzwanzigtausenddreihundert Dollar gekostet hat - berechnet nach den Preisen des Vorjahres. Die EXTELOPÄDIE ist die Abkürzung der Termini EXTRAPOLATIVE TELEONOMISCHE ENZYKLOPÄDIE oder auch GEZIEPRENZYK (gezielte prognostische Enzyklopädie) mit maximalem Zeitvorlauf.

WAS ist unsere Extelopädie?

Sie ist das am schönsten ausgetragene Kind der Präfuturologie, jener ehrbaren, obschon primitiven Disziplin, die das Ende des zwanzigsten Jahrhunderts geboren hat. Die Extelopädie bringt Informationen über die Historie, die erst geschehen wird, das heißt über die allgemeine Werdezeit, über kosmonomische, kosmolytische und kosmatische Dinge, über alles, was entführt werden wird, einschließlich der Daten, mit welchem Ziel und von welchen Standpunkten aus das erfolgen wird, sowie der Angaben über die neuen großen Errungenschaften der Wissenschaft und Technik nebst der Spezifizierung all dessen, wodurch Sie persönlich am meisten bedroht sein werden, über die Evolution der Religionen und Glaubensbekenntnisse, u. a. unter dem Stichwort FUTURELIGiONEN sowie über 65 760 andere Fragen und Probleme. - Stanislaw Lem, Imaginäre Größe. Frankfurt am Main 1976

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