xistenz, phantastische   Nach sieben oder acht Monaten Fernbleiben hat Pouthier sich entschlossen, wieder einmal zu uns zum Diner zu kommen. Seine Existenz ist immer noch phantastisch. Er wohnt in einem Haus, in der Rue de l'Hôtel-de-Ville, das von Leuten bevölkert ist, die Zimmer an Maurer vermieten. Und von fünf Uhr morgens an, tschingdera und bumm und bumm, wird da Holz für die Suppe gesägt, das Feuer angefacht, Gemüse poltert in den Topf, ein Gerenne auf der Treppe; dann etwas später trappelt der ganze Kindersegen des Hauses in den zu weiten Schuhen ihrer Väter und Mütter ihrerseits im Stiegenhaus hinab.

Es hat Tage gegeben, an denen er im Bett geblieben ist, um mit einer Zigarette den Hunger zu täuschen. Es gab einen Zimmergenossen, noch mehr heruntergekommen als er, der manchmal zwei Tage, ohne zu essen, im Bett blieb, und das Schreckliche ist, er hörte ihn träumen, daß er äße.

Es hatte einmal eine Hochzeit gegeben, bei der die Brautjungfer ein Weib war, das in den Kaschemmen Lose verkauft, bei der die Braut unterwegs sagte: »Ich würd' schon was trinken!« und bei der die Brautmutter zum Weinhändler lief und allen Hochzeitsgästen, die in fünf oder sechs Droschken saßen, Humpen bringen ließ, so daß in den Wagen ein Saufgelage anhob. Er hat an dem Hochzeitsschmaus teilgenommen, bei dem die Tischnachbarin eines Freundes von ihm, als sie ihn Wasser in seinen Wein gießen sah, höchst interessiert fragte: »Haben Sie die Syphilis?«  - (gon)

 

Dasein

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme