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Der Erzvater Abraham gibt seine Frau Sara sowohl gegenüber
dem Pharao als auch gegenüber dem Philisterkönig Abimelech für
seine Schwester aus. Er fürchtet um der Schönheit seiner Frau
willen deren Begehrlichkeit, sie in ihren Harem nehmen zu wollen.
Wäre aber bekannt, daß Sarah Abrahams Eheweib ist, würde er -
so die Angst des Abraham - aus dem Weg geräumt werden. Augustinus
nimmt den Erzvater in Schutz. Dieser habe nicht gesagt «Sie ist
nicht meine Frau», sondern lediglich «Meine Schwester ist sie».
Daß Sarah eine Verwandte Abrahams war, läßt die etwas fadenscheinige
Begründung zu, sie sei tatsächlich seine Frau und seine Schwester
gewesen. «Etwas Wahres hat er somit verschwiegen, nicht jedoch
etwas Unwahres gesagt», zieht Augustinus Bilanz. «Es ist also
keine Lüge, wenn man Wahres durch Stillschweigen
verbirgt, wohl aber, wenn man Unwahres in der Rede vorbringt.»
- (
som
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