rzfeind     Die Stirn ans Glas gepreßt, war ich beschäftigt, die flutende Masse zu mustern, als mir plötzlich ein Gesicht in den Blick kam (das eines abgelebten alten Mannes von wohl fünfündsechzig oder siebzig Jahren) - ein Gesicht, welches aufgrund der absoluten Idiosynkrasie seines Ausdrucks sogleich meine ganze Aufmerksamkeit fesselte und in sich hineinsog. Nie jemals hatte ich etwas gesehen, das diesem Ausdruck auch nur entfernt ähnlich war. Ich erinnere mich noch wohl, daß mein erster Gedanke bei diesem Anblick war, daß Retzsch es, hätte er's geschaut, bei weitem seinen eignen bildlichen Inkarnationen des Erzfeinds würde vorgezogen haben. Indessen ich es noch während der knappen Zeitspanne, die mir zum Betrachten blieb, irgendwie in seiner Aussage zu analysieren bemüht war, befielen meinen Geist, ganz wirr und paradox, Vorstellungen von riesiger Geisteskraft; von Vorsicht, Filzigkeit; von Geiz; von Herzenskühle; von Bosheit, Blutdurst, von Triumph; von Fröhlichkeit und exzessivem Schrecken; von intensiver, äußerster Verzweiflung.   - E.A. Poe, Der Massenmensch, in: (poe)
 
 

Feind

 

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