Berlin, den 1. Oktober 1794. Auf Seiner Königl. Majestät allergnädigsten Spezialbefehl. Wöllner.
ab extra - Dem würdigen und hochgelahrten Unserem Professor auch lieben getreuen Kant zu Königsberg in Preußen.
praesentat. d. 12. Okt. 1794. - Friedrich Wilhelm II., nach: Immanuel
Kant, Der Streit der Fakultäten
- (
beg
)
Ermahnung (3)
roll nicht von deiner spuhle sonst fließt aus deinen röhren |
- Hans Arp, Die Wolkenpumpe. Nach: 113 DADA Gedichte. Hg. Karl Riha. Berlin 1982
Ermahnung (4)
-
Ronald Searle, Saint Trinian's
(1848 ff.)
Ermahnung (5)
Ermahnung (6) Der 41jährige Arbeiter Franz
P hatte seit Jahren die Gewohnheit, von einem Abfallhaufen auf dem Matzleinsdorfer
Frachtenbahnhof noch verwertbares Obst zu nehmen. Er nahm es für seine Frau
und seine beiden Kinder, die er mit seinem geringen Lohn kaum erhalten konnte.
Verschubmeister B schritt eines Tages als Amtsperson ein. Denn an diesem Tag
ertappte er den Mann beim Diebstahl von einigen angefaulten Tomaten. Nach einem
kleinen Kampf um die Paradeiser versetzte P dem Beamten einen Fußtritt. Das
brachte den Arbeiter vor Gericht. Er wurde schließlich freigesprochen und versprach
nach der Ermahnung des Richters, den Frachtenbahnhof in Hinkunft zu meiden. (Kurier
1963) - (met)
Ermahnung (7, mütterliche) Karathis, seine Mutter,
hörte nicht auf, dem Kalifen einzuprägen, daß er unterwegs nirgends
einkehren dürfe. «Du weißt ja selbst», fügte sie hinzu, «wie sehr du auf gute
Speisen und junge Mädchen aus bist. Begnüge dich aber lieber mit deinen alten
Köchen, die die besten auf der ganzen Welt sind. Und vergiß nicht, daß du in
deinem vermöglichen Serail mindestens drei Dutzend hübsche Gesicher hast, die
Bababaluk noch nicht entschleiert hat. Ich wünschte sehr, dich begleiten zu
können, um über deinen Wegen zu wachen und mit dir den Palast der Unterirdischen
zu besuchen, der ohne Zweifel alles enthält, was unsereiner liebt. Nichts bereitet
so viel Lust, als in Grüfte zu schauen, denn mein
Geschmack für Leichen und Mumien
ist entschieden groß, und ich bin überzeugt, du wirst Seltenheiten dieser Art
vor Augen bekommen. Vergiß mich dann nicht und versäume nicht, einen zuverlässigen
Geist zu mir in meine Behausung zu schicken, der mich mitsamt meinen Zaubermitteln
holen soll, sobald du in Besitz der Talismane
gelangst, die dir den Weg in die mineralischen Königreiche und zum Mittelpunkt
des Erdinnern öffnen. Das Gift der Schlangen,
die ich zu Tode gequält habe, wird ein hübsches Geschenk für den Giaur sein,
der solche Leckereien lieben durfte.» - William Beckford, Vathek. Stuttgart 1983 (Bibliothek
von Babel, Bd. 3., Hg. J. L. Borges)
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