Erbteil   Mozziconi hatte zwei Vagabunden gesehen, die am Ufer miteinander plauderten und dabei die Füße ins Wasser streckten. Er wollte wissen, was Vagabunden sagen, wenn sie miteinander reden. Er näherte sich barfuß auf den Zehenspitzen und versteckte sich hinter einem Gebüsch. Der erste Vagabund erzählte von seinem Großvater, der sich ruiniert hatte, weil er sich in den Kopf gesetzt hatte, Sammlungen zu sammeln. Er hatte mit der Sammlung der Schmetterlingssammlungen begonnen. Dann hatte er Briefmarkensammlungen gesammelt und dabei einen Haufen Geld ausgegeben. Für die Sammlung der Uhrensammlungen mußte er sein Land verkaufen und für die Sammlung der Mineraliensammlungen sein Haus. Dann fing er an, Schulden zu machen und sich von Wucherern Geld zu leihen. Am Ende kamen die Gerichtsvollzieher und beschlagnahmten alles. Der Sohn, das heißt der Vater des Vagabunden hatte nur Schulden geerbt und auch ihm welche als Erbteil hinterlassen.

- Und jetzt bin ich hier!    - Luigi Malerba, Geschichten vom Ufer des Tiber. Frankfurt am Main 1997

Erben

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 

Unterbegriffe

VB
Testament

Synonyme