Erbauliche Gedanken eines Tabaksrauchers
So oft ich meine Tabaks Pfeife, mit gutem Knaster angefüllt,
zur Lust und Zeitvertreib ergreife, so giebt sie mir ein
Trauerbild - und füget diese Lehre bei, dass ich derselben
ähnlich sei.
Die Pfeife stammt von Thon und Erde, auch ich bin gleichfalls
draus gemacht, auch ich muss einst zur Erde werden, sie
fällt und bricht, eh ichs gedacht mir oftmals in der Hand entzwey
mein Schicksal ist auch einerley.
Die Pfeife pflegt man nicht zu färben sie bleibet weiss.
Also der Schluss, Dass ich auch dermaleins im Sterben dem
Leibe nach erblassen muss Im Grabe wird der Körper auch - so
schwarz wie sie nach langem Brauch.
Wenn nun die Pfeife angezündet so sieht man, wie im Augenblick
- der Rauch in freier Luft verschwindet nichts als die Asche
bleibt zurück, so wird des Menschen Ruhm verzehrt - und dessen
Leib in Staub gekehrt.
Wie oft geschiehts nicht bei dem Rauchen dass wenn der Stopfer
nicht zur Hand man pflegt den Finger zu gebrauchen dann
denk ich, wenn ich mich verbrannt: O macht die Kohle solche
Pein! Wie heiss mag erst die Hölle sein?
Ich kann bey so gestallten Sachen mir bei dem Taback jederzeit
erbauliche Gedanken machen Drum schmauch ich voll Zufriedenheit
zu Land - zu Wasser und zu Haus mein Pfeifchen stets in
Andacht aus.
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