ntwurf Diese waffenstarrenden ältesten Entwürfe zum Thema Fisch, sehen sie nicht aus, als wären sie am Reißbrett eines finsteren Demiurgen entstanden?
Monströse Prototypen sind es, sie ähneln den ersten Bügeleisen, den frühesten Nähmaschinen, Phonographen, Mundduschen oder Rasierapparaten.
Gräßliches Toilettenwerkzeug fällt einem ein, Accessoires für sadistische,
fleischaufreißende Spiele — oder metallblitzendes Küchengerät. Die schlimmsten
Befürchtungen über die militärischen Frühversuche der Evolution, hier
werden sie wahr. Der Anblick von Tiefseefischen läßt sofort an die Schauergeschichten
des vorigen Jahrhunderts denken, an die Passagen, die panischen Irrgänge durch
eine verrücktgewordene Dingwelt, als in den Schaufensterauslagen die Instrumente
von Körperpflege und Chirurgie, Mode und Rüstung zusammenfielen. Die Knorpel
wie kleine Scharniere, die Flossen schartig wie von Raspeln und Reiben, stilettspitze
Zahnreihen im korsettartig verstrebten Maul, machen sie
den absurdesten mechanischen Erfindungen der Gründerzeit Konkurrenz. Daß es
sich um Frühformen handelt, man erkennt es an ihren primitiven und doch so perfiden
Sinnesorganen und Jagdmethoden. Viele von ihnen haben stark zurückgebildete
oder teleskopförmige Augen, Leuchtorgane und gelegentlich
fühlerartige Fortsätze. Einigen hocken fast unbeweglich am Boden, in den Streulichtzonen,
und untersuchen mit ihren aufwärts gerichteten Stielaugen das Wasser
nach Plankton. Andere sind so zerbrechlich, daß sie an der Luft
bei Berührung wie Mumien zerfallen. Vielen von ihnen, gewöhnt an die Drücke
der Tiefsee, schwillt beim Herauffischen die Schwimmblase auf wie ein Ballon;
ihre Eingeweide quellen dann aus den großen Mäulern hervor. - (
gr
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