SONETT FÜR TRINKER
So wie man Fleisch, um es zu essen, klopft Soll man, um sich
am eignen Leib zu weiden Sich selbst für den Genuß erst zubereiten (Man
nehme Schnaps, der durch den Gaumen tropft).
Der Kopf des Menschen ist zumeist verstopft Und stets bedroht
von seinen Eingeweiden Doch ist's »des Mannes Wollust, nicht
zu leiden« Und dies gelingt ihm, wenn er sich entkopft.
Dem Trinker scheint es würdig eines Manns Seinen Kopf zu
behandeln wie seinen Schwanz Die bittere Milch ist's, die ihm
dies verheißt.
Dem Esser ist Enttäuschung fast gewohnt Die Sicherheit beginnt
erst, wenn er scheißt Denn nichts zu wollen, ist das, was sich
lohnt.
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