ngelchen  Verheiratet war mein Vater mit Aldonza, einer Tochter des Diego de San Juan und Enkelin des Andres de San Cristóbal. Im Städtchen munkelte man, sie sei keine Christin vom alten Schlage, während sie durch die Vor- und Zunamen ihrer Vorfahren erhärten wollte, daß sie sich von der ganzen heiligen Litanei herleite. Sie sah sehr gut aus und war so gefeiert, daß alle Bänkelsänger Spaniens zu ihren Lebzeiten Reime auf sie schmiedeten. Während ihrer Flitterwochen und auch später litt sie großen Kummer; denn böse Zungen wurden nicht müde zu erzählen, mein Vater halte es mit der Ehrlichkeit nicht allzu genau. Ja: man wies ihm nach, daß, während er die Kunden mit dem Messer rasierte, einseifte, ihr Gesicht zum Waschbecken hob, ihnen mein siebenjähriges Brüderchen in aller Seelenruhe die Geldstücke aus der Tasche zog. Dieses Engelchen starb an einigen Peitschenhieben, die man ihm im Gefängnis verabreicht hatte. Mein Vater bedauerte das sehr; denn der Kleine hatte aller Herzen zu rauben vermocht.  - Francisco de Quevedo, Das Leben des Buscón, nach (schel)

Engelchen (2)   Sie ist klein, aber hübsch und lebhaft. Von Esmery ließ nichts unversucht, um zu verhindern, daß Le Page die Schöne heiratete, er aber sagte zu ihm: «Ach! Monsieur, nun laßt mich doch einen Engel haben, hatte ich nicht lange genug einen Teufel?» Nun, wir werden sehen, was für ein Engel das war. Sie war weitläufig mit dem verstorbenen Kardinal verwandt, und es ging sogar die Rede, er habe einstmals mit ihrer Mutter geschlafen. Was den Kardinal angeht, so sagt man, sie habe einmal, als sie zu einer Gesellschaft bei ihm eingeladen war, ein Mittel genommen, um eine hübschere Gesichtsfarbe zu haben; jenes Mittel aber wirkte so spät, daß, als sie zum Kardinalspalais kam, schon niemand mehr hineingelassen wurde.

Sie war verschuldet bis über beide Ohren, solchen Aufwand hatte sie getrieben. Derjenige, mit dem man sie am meisten verlästerte, war ein kleiner Abbé von Sasilly, der farbige Schmuckbänder trug; es heißt, sie hätten sich einmal acht Tage lang in einem Gasthof an der Straße nach Poitiers aufgehalten; die Vermutung, was sie da trieben, überlasse ich euch. Das war nun der Engel des Herrn Le Page.   - (tal)

Engelchen (3)  

 - N.N.

Engelchen (4)  

Engelchen (5)  

L'ANGELOT MAUDIT

Toits bleuâtres et portes blanch
Comme en de nocturnes diman

Au bout de Ja ville, sans bruit
La rue est blanche, et c'est la nu

La rae a des maisons étranges
Avec des persiennes d'anges.

Mais, vers une borne, voici
Accourir, mauvais et transi,

Un noir angelot qui titube,
Ayant trop mange de jujube.

Il fait caca: puis disparatt:
Mais son caca maudit parait,

Sous la lune sainte qui vaque,
De sang sale un leger doaque.

DAS VERFLUCHTE ENGELCHEN

Blaue Dächer, weiße Türen,
Die sonst Sonntagsnächte zieren,

Am Stadtrand, still, als weißer Schein
Die Straße liegt; die Nacht fällt ein.

Seltsam blicken die Fassaden
Mit den Engelfensterladen.

Doch sieh, zum Straßeneck eilt hin,
Vor Kälte starr, mit schlimmem Sinn,

Schwarz ein Engelchen, das schwanket,
Was es den Brustbonbons verdanket.

Es macht A-a: verduftet drauf:
Doch sein A-a verflucht scheint auf

Unterm heiigen Mond, der hinzieht,
Schwarzes Blut und Kot man ziehn sieht.

Louis RATISBONNE
A. RIMBAUD

- (rim)

 

Engel

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme