mpfindungen, natürliche  Seit Wochen machte ihm die Gicht ein wenig zu schaffen. Meine Mutter, die seine Kräfte täglich schwinden sah, riet ihm, er möge sein Haus bestellen, was er als guter Vater alsbald besorgte, auch mahnte sie ihn, rechtzeitig seine Herzogs- und Pairswürde auf mich zu übertragen. Er hatte, da er ständig von Gesellschaft umgeben war, mit seinen Freunden gegessen und legte sich, ohne irgendeine Beschwerde oder ein Unbehagen zu spüren, des Abends zu Bett. Während man noch mit ihm plauderte, stieß er plötzlich drei kurze, heftige Seufzer aus; er war tot, noch ehe man es aussprach, daß er sich elend fühlte: das Öl in der Lampe war aufgezehrt.

Ich vernahm die traurige Nachricht nach dem Coucher des Königs, der am anderen Morgen seine Reinigungskur durchführen und das Bett hüten wollte. Die Nacht überließ ich mich meinen natürlichen Empfindungen. Am nächsten Tag suchte ich in aller Frühe Bontemps und danach den Duc de Beauvillier auf, der in diesem Jahr den Dienst als erster Kammerherr beim König zu versehen hatte und dessen Vater mit dem meinen befreundet gewesen war. Der Herzog pflegte mir bei den Prinzen, deren Hofmeister er war, tausend Gefälligkeiten zu erweisen, und so versprach er mir, gleich beim Öffnen des Bettvorhanges den König für mich um die Gouverneurswürde meines Vaters zu bitten. Die Bitte wurde sofort erhört. - (sim)

 

Empfindung

 

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