?lfenbein  Weißer Dampf steigt auf von den Brühkesseln. Da aus dem kleinen Holzverschlag kommt das erste Schweinchen herausgeschlüpft, lautlos und vertrauensvoll seinem Mörder entgegen.

Das ist ein hübscher junger Bursche in Hemdsärmeln. Er holt gelassen aus mit dem Beil und schlägt dem Tier vor den Kopf. Es legt sich sanft auf die Seite. Und während ein anderer auch sehr sympathisch aussehender junger Mann ihm den Halsstich versetzt, zucken nur noch die Beinchen. Da wartet ja schon das nächste und ein drittes drängt sich hinterdrein.

Ich wundere mich, daß sie gar nicht quieken, weder hinter dem Verschlag noch hier unterm Beil. Ich muß immer wieder das Gesicht dessen ansehen, der den Schlag tut. Merkwürdig: die Viehhändler vorhin, die Agenten und Schlächtermeister sahen eigentlich viel blutrünstiger drein als dieser Jüngling mit der zarten Gesichtsfarbe, der die Mordtat vollzieht... Wir kommen ins Rinderschlachthaus.

Da gibt es eine rituelle Ecke. In der steht vor dem kopfunten hangenden Rind der Schlächter, der ihm den Halsschnitt gemacht hat. Er hat einen schwarzgrau und scharf vorstehenden spitzen Bart. Auf welchem alten Bild habe ich solch einen Bart gesehen?

Die Hammel muß man besuchen, wenn sie abgezogen werden. Es ist erstaunlich, wie säuberlich und glatt das zugeht. Sind sie an einer Stelle aufgeschnitten, so greift ihnen einer, der es versteht, ganz sanft unter den Pelz, das Fell gleitet weich und spurlos ab, und darunter erscheint ein Wesen aus hellem Elfenbein. - (hes)

Elfenbein (2)
Elefant Zahn
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Unterbegriffe
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VB
Mann
Synonyme
Kannibalismus