iweißmangel  Dem Regengott wurden Kinder auf Berggipfeln geopfert, so wie auch Abraham seinen Sohn Isaak hatte opfern wollen. Dem Fruchtbarkeitsgott wurde die Haut getöteter Gefangener als Opfergabe dargebracht, und insgesamt war das religiöse Leben von Riten und astrologischen Kalendern beherrscht, die in Schöpfungsmythen wurzelten, nach denen für den Fortbestand des Lebens Opfer nötig waren. Alljährlich wurden Tausende von Gefangenen, aber auch eigens gekaufte Sklaven und Kinder rituell getötet, ihre Herzen den Göttern geopfert. Oft wurde das Herz dem Körper entnommen, den Tänzer auf einen brennenden   Holzstoß geworfen hatten,   und dann wurde das Fleisch verzehrt.

Anthropologen haben auch diese Form von Kannibalismus mit Notwendigkeit erklärt. Das rasche Anwachsen einer Bevölkerung in einer Gegend, in der es wenig Wild gab, habe zu großem Eiweißmangel geführt, und es habe auch keine Haustiere gegeben. Der geringe Gartenbau habe den Nahrungsbedarf nicht decken können, während wiederholte Kriege den Azteken Gefangene lieferten, die sowohl zum Opfern als auch zum Stillen des Hungers geeignet waren, so daß nicht nur die Götter, sondern auch die Menschen zu ihrem Recht kamen.  - A. J. Dunning, Extreme. Betrachtungen zum menschlichen Verhalten. Frankfurt am Main 1992

 

Ernährungsverhalten Mangel

 

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