ingeweide,
brennende Manche wollen, wenn ihnen ein Stück Vieh infolge von
Behexung zugrunde geht, den Hexer erkunden, oder auch, ob es infolge natürlichen
Mangels oder infolge von Behexung eingegangen ist, und eilen nach den Orten,
wo die Tierkadaver abgedeckt werden und schleppen die Eingeweide eines Kadavers
über den Erdboden weg bis nach dem Hause, ziehen sie aber nicht durch die Tür,
über die Schwelle, sondern unter der Schwelle weg nach der Küche des Hauses;
und nachdem sie Feuer gemacht haben, legen sie die Eingeweide auf den Rost;
und — wie wir auf Grund des Berichtes derer, die solches ausführen, belehrt
worden sind — so wie dann die Eingeweide heiß werden und brennen, werden die
Eingeweide der Hexe von Hitze und Schmerzen gepeinigt. Es achten daher die Kundschafter
darauf, daß die Haustür bestens verwahrt sei, weil die Hexe vor Schmerzen nach
dem Hauseingange eilen wird; und wenn sie Einlaß findet, nimmt sie eine Kohle
vom Feuer weg, und dann ist jede Pein verscheucht. Wir haben auch als erlebt
in Erfahrung gebracht, daß, wenn sie keinen Einlaß finden konnten, sie dann
das Haus innen und außen mit dichtester Finsternis umgaben unter so grausiger
Bewegung der Luft und solchem Brausen, daß alle schließlich meinten, das Haus
müsse einstürzen und sie umkommen, wenn sie die Tür nicht öffneten. -
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris: Der Hexenhammer. München 1985 (dtv klassik,
zuerst 1487)
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