ingeklemmt
 

 PROSPERO Du lügst, boshaftes Ding! Vergaßest du
Die Hexe Sycorax, die Neid und Alter
Gekrümmt in einen Reif? Vergaßt du sie?

ARIEL Nein, Herr.

PROSPERO Ja, sag ich. Sprich, wo war sie her?

ARIEL Aus Algier, Herr.

PROSPERO        Ha, so? Ich muß dir einmal
In jedem Mond vorhalten, was du bist,
Denn du vergißt es. Die verruchte Hexe,
Die Sycorax, ward für unzählge Frevel
Und Zauberein, wovor ein menschlich Ohr
Erschrecken muß, von Algier, wie du weißt,
Verbannt; um eines willen, das sie tat,
Verschonten sie ihr Leben. Ists nicht wahr?

ARIEL Ja, Herr.

PROSPERO Die Unholdin ward schwanger hergebracht,
Hier ließen sie die Schiffer. Du, mein Sklav
- So sagst du selbst aus -, warst ihr Diener damals.
Allein da du, ein allzu zarter Geist,
Ihr schnödes fleischliches Geheiß zu tun,
Dich ihrem Machtgebot entzogst, verschloß sie
Mit ihrer stärkern Diener Hülfe dich,
In ihrer höchsten unbezähmbarn Wut,
In einer Fichte Spalt; ein Dutzend Jahre
Hielt diese Kluft dich peinlich eingeklemmt.
Sie starb in dieser Zeit und ließ dich da,
Wo du Gestöhn ausstießest, unablässig, wie Mühlenräder klappern. Damals zierte -
Bis auf ein scheckig Wechselbalg, den Sohn,
Den sie hier warf - noch menschliche Gestalt
Dies Eiland nicht.

ARIEL   Ja, Caliban, ihr Sohn.

PROSPERO So sag ich, dummes Ding! Der Caliban,
Der jetzt mir dienstbar ist. Du weißt am besten,
In welcher Marter ich dich fand. Dein Ächzen
Durchdrang der nie gezähmten Bären Brust
Und machte Wölfe heulen; eine Marter
Wars für Verdammte, welche Sycorax
Nicht wieder lösen konnte: meine Kunst,
Als ich hieher kam und dich hörte, hieß
Die Fichte gähnen und heraus dich lassen.

ARIEL Ich dank dir, Meister.

PROSPERO Wenn du mehr noch murrst,
So will ich einen Eichbaum spalten und
Dich in sein knotges Eingeweide keilen,
Bis du zwölf Winter durchgeheult.

ARIEL Verzeih!
Ich will mich ja Befehlen fügen, Herr,
Und ferner willig spuken.

 - Shakespeare, Der Sturm

Eingeklemmt (2)  Ich öffnete leise, unter weniger Mühen als befürchtet, einen Abstand von etwa einem halben Meter zwischen den beiden letzten Mülltonnen der Reihe. Genau in diesen Abstand hinein setzte ich mich spreizbeinig auf den Bürgersteig, den Rücken dabei gegen das dem Innern der Tonnenserie zugewandte Gefäß gepreßt, womit ich ziemlich aufrecht saß, danach zog ich die letzte der Tonnen eng an mich heran, ich zog sie so dicht wie möglich in das Halbrund zwischen meinen ausgebreiteten Beinen, ich holte tief Luft und riß noch einmal an der Tonne, dieser letzte Ruck klemmte meinen Unterkörper ein, so saß ich beinahe nahtlos eingefügt zwischen den fettigen Zinkwänden der beiden Behälter. Danach suchte ich meine Geschlechtsorgane aus der Hose hervor, behutsam balancierend lehnte ich den Penis gegen die vor mir aufstrebende Tonnenwand; es gelang mir erst nach mehreren Versuchen, es mißlang mir, ich schaffte es nicht, trotz der Mauerinschrift über meinem Kopf, eine Erektion zu simulieren, schließlich gab ich mich damit zufrieden, daß der an dem nachtkühlen Metall schrumpfende Fortsatz meines Genitals das Zinkblech ein bißchen berührte. - (hilb2)

Eingeklemmt (3)

Eingeklemmt (4)

- Roland Topor

Eingeklemmt (5)

Eingeklemmt (6)

 - Georges Pichard

 

Enge Klemme

 

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