infall    Plutarch fragt in seinen Quaestiones Graecae: »Warum rufen die Frauen von Elis mit ihren Liedern Dionysos an, auf daß er mit seinem Stierfuß zu ihnen komme?« Das ist eine gute Frage, aber wie Jane E. Harrison sagte, verstand Plutarch sich stets besser aufs Fragenstellen als aufs Antworten. Nun also, warum mit seinem Stierfuß? Warum nicht mit seinen Stierhörnern, seinem Stierschädel, seinen Stier-Schultern, seinem Stierschwanz - die doch alle geeignetere Symbole für die ungeheure Kraft des Stiers sind als seine Füße? Und warum Fuß, und nicht Füße? Plutarch fällt dazu keine Vermutung ein.  - (grav)

Einfall (2) Der Einfall ersetzt nicht die Arbeit. Und die Arbeit ihrerseits kann den Einfall nicht ersetzen oder erzwingen, so wenig wie die Leidenschaft es tut. Beide – vor allem: beide zusammen – locken ihn. Aber er kommt, wenn es ihm, nicht, wenn es uns beliebt. Es ist in der Tat richtig, dass die besten Dinge einem so, wie Ihering es schildert: bei der Zigarre auf dem Kanapee, oder wie Helmholtz mit naturwissenschaftlicher Genauigkeit für sich angibt: beim Spaziergang auf langsam steigender Straße, oder ähnlich, jedenfalls aber dann, wenn man sie nicht erwartet, einfallen, und nicht während des Grübelns und Suchens am Schreibtisch. Sie wären einem nur freilich nicht eingefallen, wenn man jenes Grübeln am Schreibtisch und wenn man das leidenschaftliche Fragen nicht hinter sich gehabt hätte.  - Max Weber, Wissenschaft als Beruf (1922)

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