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mit der ich mich vier Tage lang betrank, ein braves, aber vulgäres
und nicht hübsches Mädchen, ihre Beine (auf denen sie mir die blauen Flecke
zeigte, die ein Zufallsfreier ihr beigebracht hatte) waren recht gut geformt,
aber zu dünn für ihre Büste, die mit gewaltigen Brüsten ausgestattet war, deren
Warzen sie, als wären es Gebrechen, mit den Händen verbarg, denn ihr maßloser
Durchmesser machte sie Weinflecken, Brandmalen, zerquetschten Erdbeeren ähnlich
oder gar den häßlichen Narben, die ein Rasiermesser hinterließe, das sie abgeschnitten
hätte; ich begehrte sie, weil ich sehr allein war, weil sie es war, die mir
am Ende einer langen Periode des Katzenjammers gerade unter die Hände kam, ich
begehrte sie - obwohl sie genau das Gegenteil des Frauentyps war, den ich liebte
-, und gleichzeitig lotete ich meine Schändlichkeit aus, war vielleicht fasziniert
von der Tatsache, daß sie mich durch ihr Betragen überall, wo wir hingingen,
ganz und gar mit Schmach bedeckte, mich beinahe in Schlägereien mit einer Anzahl
von Leuten verwickelte, mittels Alkohol und Schlafentzug meinen Tod zu wollen
schien. - (
leiris3
)
Eine (2) andere, vor deren Augen ich,
als ich sie zum erstenmal sah (sie war die Geliebte des Freundes geworden, der
in den drei vorhergehenden Abenteuern mein Komplize gewesen ist) und ich total
betrunken war, in einem Absteigequartier, auf einem riesigen Baldachinbett liegend,
mit einem ganz jungen, sehr sanften und wie eine Lucretia reinen Mädchen den
Liebesakt zu vollziehen suchte; wütend über die Unfähigkeit, zu der mich die
Trunkenheit verdammte, biß ich das Mädchen stumpfsinnig, während das Paar (mein
Freund und seine Gefährtin, die Judiths hartes Lächeln und entwaffnenden Blick
hatte) in großen Lehnsesseln saß und sich an meiner Schande zu weiden schien;
ein anderes Mädchen neben den beiden versuchte vergeblich, sie zum Mitspielen
in unserem Auftritt zu bringen und lachte frenetisch; alles das nur, um eine
stumme Herausforderung aufzunehmen (die mir, ohne es auch nur zu wissen, diese
prachtvolle Judith zugeworfen hatte, mit dem ganzen Glanz ihrer Gorgonen-Augen,
nachdem ich mich in einem langen Zwiegespräch stolz auf den Sockel des Amoralischen
gestellt und als Ungläubiger und Verzweifelter gesprochen hatte), und weil ich
der Ansicht war, nach einer solchen Unterhaltung bliebe mir nichts mehr zu verbergen - (
leiris3
)
Eine (3) andere — sie war Stammgast in einer
anderen Bar — biß mich in die Lippen bis aufs Blut und
schleuderte mir ihren Fuß mitten ins Gesicht, damit
ich ihre Geschmeidigkeit bewundere. - (
leiris3
)
Eine (4) in Spitzenunterkleid und schwarzen
Seidenstrümpfen, mit der ich, als ich noch jungfräulich war, nach einer zügellos
durchzechten Nacht im Bett lag, aber ich konnte sie nicht berühren, weil ich
anfing auf die Laken eine Pfütze Rotwein zu speien. - (
leiris3
)
Eine (5) mit altem verlebtem Gesicht,
armselige Provinznutte, aber mit zartem Körper, feiner Haut, köstlich parfümierten
Schenkeln und Brüsten: sie gab sich das große Ansehen einer Halbweltdame, trug
ziemlich elegante Toiletten und hatte recht »wohlgesittete« Manieren, aber sie
war von Drogen verheert, und wenn sie ihren von Grunzlauten, plötzlichen Gesten,
jähen Bewegungen und Alpträumen unterbrochenen Schlaf schlief, konnte sie plötzlich
mit einer sonst ungewohnten Bierstimme vollständig unbewußt aufschreien: »Mußt
du mich denn immerfort aufwecken, alte Schlampe,
und mir irgendeinen Kerl auf den Bauch schmeißen?« - (
leiris3
)
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