inbrecher    Cornaboeux  hatte sich  Alexine geschnappt und sie auf das Bett geworfen. Er begann damit, ihr die Titzen zu kauen, die schon bald steif wurden. Dann rutschte er hinunter zur Scham, die er ganz in seinen Mund nahm, und ziepte an den hübschen blondgelockten Haaren des Venusbergs. Danach richtete er sich wieder auf und holte seinen dicken, aber kurzen Schwanz hervor, dessen Kopf violett glänzte. Er drehte Alexine um und schlug ihr auf den großen rosa Hintern; von Zeit zu Zeit fuhr er mit seiner Hand in die Poporitze. Dann nahm er die junge Frau auf seinen linken Arm, und zwar so, daß ihr Fötzchen in Reichweite der rechten Hand blieb. Mit der Linken hielt er sie an den Schamhaaren . . . was ihr weh tat. Sie begann zu weinen und schluchzte noch mehr, als Cornaboeux wieder anfing, ihr den Hintern zu versohlen. Ihre vollen rosigen Schenkel zitterten und ihr Po erschauerte unter der großen Pranke des Einbrechers. Schließlich versuchte sie, sich zu wehren. Mit ihren kleinen Händen zerkratzte sie ihm sein bärtiges Gesicht. Sie zupfte an seinen Barthaaren wie er an ihrem Schamhaar.

»Das läßt sich gut an!« sagte Cornaboeux, und drehte sie um. - Guillaume Apollinaire, Die elftausend Ruten. München 1985 (zuerst 1907)

Einbrecher (2) Die Zimmer sind voll von mysteriösen Geräuschen, von Knistern, Klirren, Zittern, von scharfen Lauten, als wenn Papier zerrisse, von Tönen des Zerbröckelns und Polterns, von spitzen Klängen und leise zischenden, als würden kleine Flammen durch kleine Wassertropfen gelöscht. Endlich kommt der Schlaf. Und ich träume von einem Mann, der, durch Ahnungen übersinnlicher Dinge gepeinigt, in seiner einsamen Wohnung bange den Tag herbeisehnt. Da hört er rätselhafte Geräusche im Nebenzimmer. Der Boden knarrt, wie wenn behutsame Füße darüber hintasteten, die Türe wimmert pianissimo, als würde sie mit ungeheurer Vorsicht geöffnet. Nein, dieses Ächzen des Bodens, dieses Lamento der Tür ist jenseits aller Mechanik. Ein letztes Aufgebot an Willenskraft, er dreht den Hahn der elektrischen Lampe: wahrhaftig - in der geöffneten Tür steht ein Mensch. Ein echter, leibhaftiger, fremder Mensch ist da, ein Dieb offenbar, ein Einbrecher, ein Mörder vielleicht. Und im Augenblick ist die Furcht des Überraschten geschwunden, macht einem Gefühle förmlichen Wohlbehagens Platz Die Sache wird irdisch Lieblich wie der Mond geht die Kausalität auf und strahlt friedvoll in alles Unerklärliche. Ein Mensch ist da, ein lebendiges Wesen, mit dem es die Beziehung der Sprache gibt, ein Kamerad gegen alles, was Nichtmensch ist, ein natürlicher Bundesgenosse gegen die schleichenden Geheimnisse und Launen der Dinge!    - Alfred Polgar, nach: Vom Geheimnis der alltäglichen Dinge. Hg. Johannes Werner. Frankfurt am Main 1998

Einbrecher (3)  Ja, es war heiß in der Welt. Für eines Einbrechers Absichten noch lange viel zu heiß. (Das Wort Sonne, unachtsam geäußert, kränkte ihn sehr).

Der Einbrecher war geduldig. Er schlief ein wenig am Ufer des Sees, ging umher, schlief ein wenig, trank hopfenstarkes Bier und blieb mit seinen Gedanken allein. Dachte er doch, wie er später (ein paar Monate noch!) werde einbrechen können: unverhofft, mit der ganzen Kraft seines Körpers.

So wartete er den Sommer hindurch auf den Herbst. Im Herbst, abends, trank er bis zu neun Glas Bier. Er schlief ein wenig, ging umher und sehnte (trotz vieler Ablenkungen, die es gab) den Winter herbei: der Frost möge den See endlich zufrieren lassen, nein, nein, nein, mit einer dünnen Eisfläche bedecken, dünn genug, Enten zu tragen, nicht einen erwachsenen Mann wie den Einbrecher. (An Feuerwehrleute, die ihn wiederbelebten, richtete er ein gutes Wort.)  - Günter Bruno Fuchs, Handbuch für Einwohner. München 1970

Einbrecher (4)  Ich wohne allein in einer armseligen Dachkammer eines alten Mietshauses mit einem rostigen kleinen Balkon von der Art, wie sonst Küchenbalkone sind. Ich lag auf der eisernen alten Bettstatt, als es läutete. Ich machte die Tür auf. Ein Unbekannter trat herein, drängte mich zurück, zog mir den Geldbeutel aus der Tasche, griff mich ab und kam mit in mein Zimmer, da ihm anscheinend die Beute zu gering war. Er wollte noch mehr Geld von mir herauspressen. Ich schrie laut um Hilfe. Es gelang mir sogar, auf den Balkon hinaus zu entwischen und zu schreien. Der Einbrecher lachte nur und blieb im Eck sitzen. Unten rührte sich nichts. Der Balkon ging hinten hinaus. Schließlich kam ein kleines Mädchen unten zur Haustür herein. Es hatte wohl meine Rufe gehört, aber nicht richtig verstanden, daß ich Hilfe brauchte. Als es läutete, ließ mich der Einbrecher sogar aufmachen, ging aber mit mir zur Tür. Es stand ein beinamputierter Bettler mit zwei Krücken draußen und das kleine Mädchen. Ich bat trotzdem um Hilfe. Aber der Einbrecher nahm dem Krüppel sofort die Krücken ab, damit er wehrlos war, und packte ihn und das Mädchen und zog beide in die Wohnung herein. Und er sperrte uns alle in die Wohnung ein. Die übrigen Mieter sind nicht zuhause.  - Wolfgang Bächler, Traumprotokolle. München 1972

Verbrecher Bruch

 

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