i, hartgekochtes  Der Tisch aus hartgekochtem Ei war durchaus herstellbar; hier teile ich jedem, der versuchen will, sich einen zu bauen, das Rezept mit. Zunächst stellt man die Hohlform eines Tisches aus Zelluloid her (am besten eignet sich ein Louis-seize-Tisch), genau so, als wolle man einen Abguß machen. Statt in die Hohlform Gips zu gießen, füllt man die nötige Menge Eiweiß hinein. Dann taucht man das Ganze in ein Bad aus heißem Wasser; sobald das Eiweiß hart zu werden beginnt, leitet man mittels Röhren die Dotter in die Masse ein. Ist das Ganze hart geworden, kann die Zelluloidform zerbrochen und ersetzt werden durch eine Hülle aus pulverisierter Eierschale vermischt mit einer harzigen oder klebrigen Masse. Zum Schluß kann man diese Oberfläche mit Bimsstein polieren, bis sie die Textur einer Eierschale bekommt.

Durch das gleiche Verfahren läßt sich eine Venus von Milo in Lebensgröße herstellen, die dann ebenfalls durch und durch aus hartgekochtem Ei bestünde. Man könnte dann die Eierschale der Venus aufbrechen und würde im Inneren das wirklich aus Eiweiß hergestellte harte Eiweiß finden, und grübe man tiefer, fände man das wirklich aus Eidotter hergestellte harte Eigelb*.  Man stelle sich vor, welch köstlichen Durst eine solche Venus aus solidem hartgekochtem Ei in einem Opfer perverser »Zurückhaltung des Durstes« erzeugen würde, wenn dieser Perverse, nachdem er einen langen Sommertag gewartet hat, um sich in einen Anfall hineinzusteigern, in eine der Brüste der Venus einen blau schimmernden Silberlöffel gräbt und dadurch das Eigelb ihres Inneren dem Licht der untergehenden Sonne aussetzt, die es rotgelb und zu einem Feuer des Durstes machen würde.  

* Della Porta, ein Neapolitaner katalanischen Ursprungs, der im sechzehnten Jahrhundert lebte, teilt in seiner Magia naturalis (s. Anm. S. 22) das Rezept zum Herstellen eines Eis von beliebiger Größe mit.  - (dali)

Ei, hartgekochtes ⁽²⁾