hemann  Man verheiratet die Frauen, ehe sie etwas sind und sein können. Der Ehemann ist nur eine Art Handwerker, der den Leib der Frau plagt, ihren Geist formt und ihre Seele ausarbeitet. - (Chamfort)

Ehemann (2) Der Ehestand hat verschiedene Unannehmlichkeiten. Der Ehemann kann überall stören, selbst im eigenen Hause, und wenn er noch soviel Verstand hat. Man kann langweilig sein, ohne den Mund aufzumachen, und lächerlich werden, wenn man die harmlosesten Sachen sagt. Wird man von seiner Frau geliebt, so kommt man über einen Teil dieser Sorgen hinweg.

 Herr *** sagte daher zu seiner Frau: »Meine Liebe, hilf mir, nicht lächerlich zu sein.« - (Chamfort)

Ehemann (3), seufzend: »Du heißt Guttchen, weil du ein Böschen bist. Du könntest auch Schönchen heißen, weil du ein Mieschen bist. Du heißt aber Guttchen, und nicht Schönchen, weil du noch beeser bist, als du mies bist. Und nun geh zum Spiegel und sieh, wie mies du bist. Dann wirst du wissen, wie bees du bist.«  -  Salcia Landmann, nach: Willy Hochkeppel, Denken als Spiel. München 1973 (dtv 965) 

Ehemann (4) Folgendes Sinngedicht las ich im Gemeinen Bergkalender für 1792.

Adam.

Im Stand der Unschuld hat, wie Moses schreibt,
Stammvater Adam sich beweibt
So ward er ja, der arme Ehegatte,
Gestraft eh‘ er gesündigt hatte.

Wer mag das gemacht haben? - (licht)

Ehemann (5) Es kam immer wieder vor, daß Borrow eines Morgens nach dem Frühstück zu seiner Frau sagte: »Liebste, ich glaube, ich mache einen Spaziergang«, worauf er monatelang unterwegs war, ohne etwas von sich hören zu lassen, bis er eines Tages wieder zu Hause auftauchte und sagte: »Liebste, es war ein hübscher Spaziergang.« - George Borrow

Ehemann (6)  Alexander, der Tyrann von Pherai, liebte seine Gattin Thebe grenzenlos. Trotzdem schickte er, wenn er vom Abendessen in ihr Gemach ging, seine aus ihm gut bekannten Thrakern bestehende barbarische Leibwache mit gezückten Schwertern voraus und ließ sich nicht eher auf Thebes Lager nieder, als bis es von seinen Leuten gründlich durchsucht war. Ihn hatte wohl eine erzürnte Gottheit damit bestraft, daß er weder seinem Verlangen noch seiner Angst gebieten konnte! Im übrigen setzte, was Anlaß seiner Furcht war, ihr auch ein Ende: Alexander wurde nämlich von Thebe umgebracht, die ihm einen Seitensprung übel nahm. - Valerius Maximus

Ehemann (7)  Alle Leute glaubten mein Mann sei ein glücklicher Mensch daß jede Frau mich um so einen Mann wie ich ihn bekommen hatte beneiden sollte und es eine große Freude und ein Glück sein müsse mit meinem Mann zusammenzuleben    Doch es war alles ganz anders     Mein Mann war ein sehr unruhiger Mensch er wich ständig aus und wollte immer woanders sein nur nicht dort wo er gerade war und was immer er auch tat er machte es rasch um möglichst schnell damit fertig zu sein damit er wieder woandershin gehen konnte wo er dann erneut unzufrieden war und sich nichts anderes wünschte als dort zu sein von wo er weggelaufen war    Mein Mann befand sich immerfort in der Situation als habe er es eilig um ja nicht den Zug zu verpassen als beeilte er sich damit wir nicht etwa eine Vorstellung versäumten Wenn er sich ankleidete war es das gleiche Mein Mann war immer schon längst angezogen das heißt eigentlich nicht angezogen auch seine Mutter hatte mir erzählt daß er immer wie verkleidet aussah immer fehlte etwas immer zog er sich im Weggehen an und mußte aufpassen daß er sich nicht verletzte sich kein Auge ausstach den Mantel nicht zusammen mit dem Kleiderbügel umlegte er aß sogar im Stehen und schaute dabei immer zum Fenster hinaus Er schaute woandershin und nicht auf das was er gerade tat und wie ich nach einiger Zeit feststellte schaute er auch woandershin damit er mich nicht anschauen mußte Und wenn er mich ansah wenn unsere Blicke sich begegneten dann stellte ich fest daß er sehr unglücklich war und sich nichts anderes wünschte als daß ich fort wäre damit er woanders sein konnte wo ich nicht war - (hra3)

Ehemann (8)   Ist Mr. Heathcliff ein Mensch? Wenn ja, ist er vielleicht wahnsinnig? Wenn nicht, ist er ein Dämon? Ich nenne Ihnen die Gründe nicht, die mich zu dieser Frage drängen. Doch ich bitte Sie, wenn Sie das vermögen, erklären Sie mir, was für ein Wesen ich geheiratet habe. - Emily Brontë, Sturmhöhe (zuerst 1847)

Ehemann (9)  

   "Ein Ehemann als Marterknecht"

- Dunkle Geschichten aus Österreich

Ehemann (10)  Rabener schreibt seinem Mitbruder im Zölibat, Gellert, nach dem Bombardement Dresdens: „Ich habe alles verloren und hungerte nun mit meiner Frau, wenn ich mich hätte übereilen lassen.  Ich stelle mir schrecklich vor, eine Frau wegen des Hauses zu nehmen und das Haus durchs Feuer zu verlieren, ohne daß die werte Hälfte mit verbrennt" - fast weniger barbarisch als der öttingische Bäcker, der sich 1691 erbot, das Holz umsonst zu liefern, wenn man seine Frau als Hexe verbrennen wolle.  - (kjw)

Ehemann (11)  

PaarMann
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