Ehegöttin  Man wird wohl bemerkt haben, wie Hera, als sie sich ein Kind ohne Zeus wünschte, doch darauf achtete, das Bett des Gatten nicht zu schänden. Sie betonte dies ganz besonders.

Die Form der Ehe, die sie als unsere Ehegöttin beschützte, war die Monogamie oder - von der Frau aus gesehen - die Ergänzung ihrer selbst durch einen einzigen Mann, wobei auch die Gattin die einzige bleiben sollte. Daher ihre Eifersucht und ihr Haß gegen Söhne, die Zeus von anderen Frauen hatte. Zeus hingegen war in unserer Religion nicht nur Ehegott. Er vertrat den anderen, nicht mütterlichen Ursprung des Lebens: den väterlichen Ursprung als den höheren, der nicht an eine einzige Frau gebunden ist, und der zur Frau - geschweige denn zu einer einzigen Frau - nicht in dienendem Verhältnis steht, wie die Daktylen zur Großen Mutter, sondern ihnen allen die Nachkommenschaft als göttliche Gabe spendet. Hera scheint aus früheren, vorolympischen Zeiten eine Verbindung mit daktylenartigen Wesen bewahrt zu haben.

Man erzählte, sie sei in ihrer vorehelichen Zeit von einem Giganten, namens Eurymedon, vergewaltigt worden und habe von ihm einen Sohn empfangen. Der Sohn war nicht Hephaistos, sondern der ihm sehr nahestehende Prometheus. Und es gab Erzählungen auch darüber, wie die Gattin des Zeus, vermutlich in der dunklen Zeit ihrer Trennung vom Gatten, der Zeit ihres Besuches bei Okeanos oder bei den Titanen in der Unterwelt, von phallischen Wesen angegriffen wurde: von Silenen.    - (ker)

 

Ehe Göttin

 

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