- Sebastian Wolff, Berliner Zeitung
vom 5. September 2006
Effizienz (2) Forscher analysieren 298 Attentatsversuche zwischen 1875 und 2004, vom Anschlag auf den amerikanischen Präsidenten James Abrams Garfield (1881, Pistole) über den japanischen Premierminister Hara Takashi (1921, Messer), den schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme (1996, Pistole) bis zum pakistanischen Staatschef Mohammed Zia ul-Haq (1988, Flugzeugabsturz).
Die Erfolgsrate ist zunächst ziemlich erbärmlich. Nur 59 der 298 Versuche endeten mit dem Tod des Zielobjektes, nur jeder fünfte Versuch gelang also. Schusswaffen waren dabei weit effektiver als Bomben oder Granaten, die nur in sieben Prozent der Fälle erfolgreich waren. Dafür kosteten sie oft Unbeteiligte das Leben.
Der ugandische Diktator Idi Amin
überlebte 1976 einen Bombenanschlag, weil die Granate von seiner Brust
abprallte und viele Umstehende tötete. Überhaupt ist das Risiko eines
Anschlags für Staatsführer in den letzten Jahrzehnten rein rechnerisch
gesunken - was vor allem daran liegt, dass seit Beginn des 20.
Jahrhunderts eine gewaltige Menge neuer Staaten mit neuen Führern
entstanden sind, die Zahl der Attentate aber nicht proportional
gestiegen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen von ihnen im Amt
erwischt, liegt deshalb inzwischen bei nur noch 0,3 Prozent. -
Petra Steinberger
, SZ vom 25.5.2007
Effizienz (3) Seit September 1941 wurden in Auschwitz behinderte Gefangene oder Langzeitpatienten
auf der medizinischen Station durch Injektionen getötet.
Die Injektionen wurden im gleichen Raum verabreicht, in dem normalerweise Operationen
stattfanden. Schließlich hatten die Ärzte anhand von Menschenversuchen festgestellt,
daß der Tod am wirksamsten durch eine Phenol-Injektion direkt ins Herz herbeigeführt
werden konnte. Die Opfer saßen auf einem Hocker. Der rechte Arm bedeckte die
Augen. Der linke Arm war seitlich erhoben, um die nackte Brust freizulegen.
Sodann zog der Arzt die Spritze auf, stieß die Nadel durch die Brust und spritzte
die Ladung ins Herz. - David B. Morris, Geschichte des Schmerzes. Frankfurt am Main 1996
Effizienz (4)
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