urchschlüpfen Als
ich das erste Mal auf den Meeresgrund niederstieg, um eine bestimmte seltene
Perle zu suchen, die mir damals viel im Kopf herumging, nahm sich ein alter
Korallenfisch mit einer Hornbrille meiner an. Als er noch sehr klein war, hatten
ihn zwei alte Fischer in ihrem Netz eingefangen, und er hatte da eine ganze
Nacht zugebracht, im Bilgewasser ihres Bootes, und den Reden der beiden Alten
zugehört, die offenbar fromme und nachdenkliche Leute waren. Am Morgen aber,
als das Netz an Land gezogen wurde, ging er ihnen durch die Maschen und schwamm
davon. Seitdem lacht er nur noch darüber, daß die anderen Fische so mißtrauisch
gegen die Menschen sind. Wahr ist, pflegt er zu sagen, wenn ein Fisch weiß,
wie er sich zu benehmen hat, kommt er mit den Menschen bequem zurecht. Er hat
sogar angefangen, sich ernsthaft mit der Natur und den Gewohnheiten des Menschen
zu beschäftigen, und hält öfters vor einem Fisch-Auditorium Vorträge zu diesem
Thema. - Tania Blixen, Schicksalsanekdoten.
Reinbek bei Hamburg 1988 (zuerst 1958)
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