Düsseldorf  Dieses Pockenzentrum hat er bisher vermeiden können. Immer nur durchgefahren, nie ausgestiegen. Köln? Ja. Auch Neuß mit Stricknadel. Eine Woche Benrath. Das Revier, von Dortmund bis Duisburg. Einmal zwei Tage in Kaiserswerth. An Aachen wird gerne zurückgedacht. In Büderich übernachten aber niemals in Hansens Penn. Weihnachten feiern im Sauerland aber nicht bei den Radschlägern. Krefeld, Düren, Gladbach, zwischen Viersen und Dülken, wo Papa mit Mehlwürmern Wunder wirkte, schlimm genug, aber schlimmer diese butzenscheibenverklebte Pestbeule, diese Beleidigung eines nicht vorhandenen Gottes, dieser Mostrichklacks, angetrocknet zwischen Dussel und Rhein, dieses stockwerkehoch abgestandene obergärige Bier, dieser Abortus, liegengeblieben, nachdem Jan Wellem die Loreley besprungen. Kunststadt nun, Aussfellungsstadt, Gartenstadt. Das biedermeierliche Babel. Die niederrheinische Dunstglocke und Landeshauptstadt. Patenstadt der Stadt Danzig. Das Mostertpötche und Grabmal des Hoppeditz. Hier litt und stritt Grabbe. «De hatt jet mettjemaht. Dem simmer quitt. De es öwer Land jetrocke.» Denn selbst Christian Dietrich möchte nicht hier, will lieber m Detmold abkratzen. Grabbegelächter: «Ich könnte Rom totlachen, warum nicht Düsseldorf!» Grabbetränen, Hannibals altes Augenübel: «Gut Weinen, ihr Sportsfreunde! Zur bequemsten Zeit, wenn ihr alles gewonnen habt!» - Doch ohne Lachreiz und Tierchen im Auge, nüchtern, mit schwarzem Hund am Bein kommt Matern, heimzusuchen die schöne Stadt Düsseldorf, die in Karnevalszeiten von der Prinzengarde Blau-Weiß regiert wird, in der das Geld grünt, Bier blüht, die Kunst schäumt, in der es sich leben läßt lebenslang: lustig lustig!   - (hundej)

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