rogenfeindschaft Balzac dachte zweifellos, für den Menschen gäbe es keine größere Schande und keinen tieferen Schmerz als das Aufgeben des Willens. Ich habe das einmal bei einer Versammlung erlebt, wo die wunderbaren Wirkungen des Haschischs
besprochen wurden. Balzac hörte zu und stellte mit belustigender
Aufmerksamkeit und Lebhaftigkeit Fragen. Diejenigen, die ihn kannten,
werden erraten, daß er sich dafür interessierte. Doch die Idee, wider
seinen Willen denken zu müssen, mißfiel ihm sehr. Man bot ihm dawamesk an. Er prüfte es, roch daran und gab es, ohne es zu versuchen, zurück. Der Kampf zwischen seiner fast kindlichen Neugier und seinem Widerwillen gegen den Verlust des freien Willens verriet sich auf seinem ausdrucksvollen Gesicht in auffallender Weise. Die Liebe zur Würde
trug den Sieg davon. Tatsächlich ist es schwierig, sich den Theoretiker
des Willens, diesen geistigen Zwillingsbruder des Louis Lambert,
vorzustellen, wie er damit einverstanden wäre, auch nur ein Stückchen
dieser kostbaren Substanz aufzugeben.- Charles Baudelaire,
Die künstlichen Paradiese. Zürich 2000 (zuerst ca. 1860)
|
||
|
|
|