Dreißig  Als Dreißig zu seinem Herrn zurückkehrte, überlegte dieser, wie er sich seiner entledigen könne. Seine Stärke entsetzte ihn. Also fragte er ihn, ob er wohl in die Hölle gehen würde, um den Teufel aufzusuchen.

«Das mache ich schon», sagte Dreißig, ohne sich weiter aufzuregen.

«Und Du wirst einen Sack Gold von ihm verlangen?»

«Ich werde einen Sack Gold von ihm verlangen.»

«Und Du wirst ihn mir hierherbringen?»

«Ich bringe ihn Euch hierher.»

So machte sich also Dreißig auf den Weg ohne eine andere Waffe als die Herdzange. Nachdem er lange gegangen war, gelangte er ans Höllentor.

«Wer ist da? » fragte der Teufel.

«Ich bin's», erwiderte Dreißig.

«Wer ist das, Du?»

«Dreißig!»

«Dreißig!...» rief der Teufel entsetzt. Der alte Satan hatte verstanden, daß dreißig Männer draußen wären, und da hatte er es mit der Angst bekommen.

«Macht auf!» rief Dreißig. «Macht auf! Oder ich drücke das Tor ein.»

Diese Drohung hatte ihre Wirkung. Der Teufel gehorchte, und alsbald konnte unser Bursche die scheußliche Fratze des Höllenfürsten betrachten.

Jeder andere hätte den Kopf verloren, Dreißig aber nicht. Er faßte die Nase des Dämons mit seiner Feuerzange und zog ihn aus der Hölle.

Dann trat er mit seinem Gefangenen den Heimweg an.

«Wer kommt da?» rief der Herr, als er fürchterliches Geheul hörte. Es war Satan, der so heulte.

«Ich bin es, Dreißig, Euer Knecht. Ich bringe den Teufel. Ihr könnt selber das Geld von ihm verlangen.»

Das tat der Herr auch, und der Teufel mußte in den sauren Apfel beißen, um seine Freiheit wiederzuerlangen. Dreißigs Herr war gerecht. Er gab ihm die Hälfte der auf diese Weise erlangten. Goldstücke und behielt den Rest. Dann entließ er Dreißig, der jetzt reich war. Der Bursche kehrte zu seiner Mutter zurück und lebte fortan glücklich mit ihr.

Setzt Euern Hut auf und eßt Eierkuchen. - (bret)  

Zahl Mann, starker


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