Verwünscht das Herz, das meins so stöhnen macht Um meine und
des liebsten Freundes Pein! Ists nicht genug, daß du mir Qual
gebracht, Muß auch der Freund ein Knecht der Knechtschaft sein?
Dein grausam Äug hat mich mir selbst entzogen, Und nun reißt
du mein andres Selbst an dich, Um ihn, um mich und dich bin
ich betrogen, Dreifache Qual, dreimal gekreuzigt ich.
Verschließ mich denn in deiner Brust aus Erz, Laß mich sein
Bürge sein und gib ihn frei; Wo ich auch bin, unischließt ihn
ja mein Herz, So trifft nicht hart ihn deine Tyrannei.
Und doch vielleicht, denn ganz umhüllt von dir, Bin ganz
ich dein, mit allem, was in mir.
***
Nun hab ichs zugestanden, daß er dein, Und gab mich selbst
als Bürgen für dein Glück; Mich selbst nimm hin, doch jenes
andre Mein Gib mir zum Trost in meine Hand zurück.
Du willst es nicht, und er bleibt gern gefangen, Da du begehrlich,
allzu willig er; Für mich schrieb er, da er zu dir gegangen,
Den Schuldbrief, und die Fessel bindet schwer.
Auf deiner Schönheit Rechte stützt du dich, Wucherst mit
jedem Reiz und jeder Huld, Belangst den Freund, der Schuldner
ward für mich Und den ich nun verlor um meine Schuld.
Ja, ihn verlor ich, und du hast nun zwei, Er zahlt das Ganze,
doch ich bin nicht frei.
|