reckschwein  Da traf sie der Sohn des Dolios Melantheus, der immer die Ziegen, die unter allen Ziegenherden hervorstachen, den Freiern zur Mahlzeit brachte, und es gingen zusammen mit ihm zwei Hirten. Der schalt sie, als er sie sah, sprach das Wort und benannte es heraus, das ungeheuerliche und schmähliche, und es brachte das Herz des Odysseus auf:

«Führt jetzt so recht ein Übler doch einen Üblen! wie stets der Gott den Gleichen hinführt zu dem Gleichen! Wohin führst du dies Dreckschwein, armseliger Sauhirt! den widerwärtigen Bettler, der allen Abfall bei den Mählern abräumt? der an viele Türpfosten hintritt und sich an ihnen die Schultern abreibt, um Brocken bettelnd, nicht um Schwerter oder Kessel? Gäbest du ihn mir, daß er in meinem Gehöft ein Wächter wäre, den Stall mir fegte und Laub den jungen Ziegen brächte: er sollte Molken trinken und sich ein großes Gesäß schaffen! Doch weil er nur üble Werke kennt, wird er nicht an die Arbeit gehen wollen, sondern hockt lieber in dem Volk herum um mit Betteln seinen Bauch zu weiden, den nimmersatten. Doch sage ich dir heraus, und das wird auch vollendet werden: kommt er zu den Häusern des göttlichen Odysseus, so werden ihm viele Schemel um das Haupt aus den Händen der Männer fliegen und ihm die Seiten wundstoßen, wenn sie in dem Haus nach ihm werfen!»

So sprach er und trat ihm, während er vorüberging, in seinem Unverstande mit der Ferse in die Hüfte, doch stieß er ihn nicht von dem Fußsteig, sondern er hielt stand ohne Wanken. Da überlegte Odysseus, ob er ihm nacheilen und ihm mit dem Stecken das Leben rauben oder ihn, um den Leib gepackt und hochgehoben, mit dem Kopf gegen die Erde schlagen sollte. - (hom)

 

Schwein

 

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