Draht   Chico trat hinter Hoke, beugte sich vor und spreizte seine Hinterbacken auseinander. «Jesus Maria!» sagte er. «Du hast das häßlichste Arschloch, das ich je gesehen habe! Ich werd' richtig pumpen müssen, um so hart zu werden, daß ich dich ficken kann.» Er lachte und öffnete seine Gürtelschnalle.

Hokes Schließmuskel spannte sich, und er stöhnte. Sein Sack straffte sich, und seine Hoden wurden so hart wie die einer griechischen Statue. Die Gewißheit, daß dieser Mexikaner beabsichtigte, ihn zu vergewaltigen, sandte einen Adrenalinschwall durch seinen Körper. Mit der rechten Hand brach Hoke das Stück Draht ab, das ihm die Haut durchbohrt hatte; es war knapp zwanzig Zentimeter lang. Er zog es zu einem langgezogenen U und legte es um den rechten Mittelfinger, so daß die beiden Enden hervorstanden. Dann ballte er die Faust. Er hatte sonst nichts, und er hatte nur eine einzige Chance. Er stemmte sich von dem Ballen hoch und kam zittrig auf die Beine. Er taumelte, fiel aber nicht. Mit zusammengebundenen Füßen sprang er in die Hohe und drehte sich dabei. Chico hatte seinen Gürtel aufgeschnallt und die Jeans weit über die Hüften heruntergestreift. Er trug keine Unterhose, und sein schlaffer, baumelnder Penis war viel dunkler als der Rest seines Körpers. Chico hielt mit der Linken seinen Hosenbund fest und hob die rechte Faust, um Hoke mit einem Schwinger niederzuschlagen. Als er m Reichweite war, stieß Hoke dem Mexikaner die steifen Drahtenden in das gesunde Auge und wich gleichzeitig dem Schwinger aus. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel. Als es ihm feucht auf die Knöchel spritzte, wußte Hoke, daß er ihn erwischt hatte. Er rappelte sich hoch. Der Mexikaner kreischte mit hoher Stimme, fast wie eine Frau, und preßte beide Hände auf das geblendete Auge. - Charles Willeford, Bis uns der Tod verbindet. Reinbek bei Hamburg 1996

 

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