rachenhirnduft Der Weise fragte: „Habt Ihr den Stein noch, der die Drachen zwingt ?"
„Ja," sprachen sie, „wir haben ihn hier mitgebracht."
Der Weise ließ sich den Stein zeigen; dann sprach er: „Dieser Stein taugt nur, den Drachen, der Wolken macht und Regen niedersendet, zu bezwingen, er taugt nicht für den Drachen, der des Meerkönigs Perlen wahrt." Dann fragte er weiter: „Habt ihr Drachenhirnduft?"
Als sie verneinten, sprach der Weise: „Wie wollt ihr da den Drachen zwingen ?"
Der Kaiser sprach: „Was tun ?"
Der Weise erwiderte: „Im Westmeer gibt es fremde Kauffahrer, die mit Drachenhirnduft handeln. Man muß hingehen und es bei ihnen suchen. Auch weiß ich einen Heiligen, der verstand die Kunst der Drachen und hat zehn Pfund des Drachensteins bereitet. Auch danach muß man jemand schicken."
Der Kaiser sandte Boten aus. Die trafen einen Schüler jenes Heiligen und erlangten von ihm zwei Splitter Drachenstein.
Der Weise sprach: „Das ist der Rechte."
Abermals vergingen einige Monate, da ward auch eine Pille Drachenhirnduft
herbeigeschafft. Der Kaiser war hocherfreut und ließ durch seine Juweliere aus
dem feinsten Jaspis zwei kleine Büchsen schneiden. Die wurden mit der Asche
des Wutung-Baumes poliert. Dann ließ er aus dem besten Hohlgrün eine Essenz
bereiten, die mit Meerfischleim verklebt und im Feuer gehärtet wurde. Zwei Vasen
wurden daraus gemacht. Dann ließ er die Boten sich an Leib und Kleidern mit
Baumwachs einreihen und gab ihnen fünfhundert geröstete Schwalben
mit. - (
chm
)
|
||
|
||