Doktor der Literatur   Ma Jung schenkte dem Richter eine Tasse Tee ein und sagte:

»Dieser Spieler ist ein komischer Kerl, Euer Ehren! Er erzählte mir, daß er in seiner Jugend Angestellter in einem Seidenladen unten im Süden gewesen sei. Der Ladenbesitzer fand Gefallen an seiner Frau und hängte ihm eine falsche Anklage wegen Diebstahls an. Die Konstabler verpaßten ihm eine Tracht Prügel, aber es gelang ihm zu fliehen. In seiner Abwesenheit machte der Ladenbesitzer seine Frau zur Konkubine. Nachdem das Zetergeschrei verklungen war, kehrte er heimlich zurück und bat seine Frau, mit ihm zu fliehen, doch sie lachte ihn aus und sagte, daß es ihr so besser gefiele. In den darauffolgenden Jahren durchstreifte er das ganze Reich. Er spricht wie ein Doktor der Literatur und bezeichnet sich selbst als Provisionsvertreter, aber ich glaube, daß er nichts anderes ist als ein ›Gast der Flüsse und Seen‹ oder einfacher ausgedrückt, ein reisender Schwindler

»Diese Burschen haben immer eine Leidensgeschichte auf Lager!« bemerkte Richter Di. »Wir werden ihn nie wiedersehen!«   - Robert van Gulik, Der See von Han-yuan. Zürich 1990

Doktor Literatur

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