imension  Warum bemerken wir alle diese zusätzlichen Dimensionen nicht, wenn es sie wirklich gibt? Warum nehmen wir nur drei Dimensionen des Raumes und eine der Zeit wahr? Man nimmt an, daß die anderen Dimensionen in einem Raum von sehr geringer Ausdehnung gekrümmt sind — etwa in der Größenordnung von einem Millionen-Millionen-Millionen-Millionen-Millionstel Zentimeter. Die Dimensionen sind also einfach zu klein, um von uns bemerkt zu werden: Für uns sind nur vier Dimensionen erkennbar, in denen die Raumzeit ziemlich flach ist. Das ist wie bei der Oberfläche einer Apfelsine: Schaut man sie sich von nahem an, ist sie gekrümmt und runzlig, doch aus einiger Entfernung betrachtet, verschwinden die Unebenheiten, und sie erscheint glatt. Genauso verhält es sich mit der Raumzeit: Bei sehr kleinen Abständen ist sie vielleicht zehndimensional und stark gekrümmt, doch bei größeren Abständen sind die Krümmung und die anderen Dimensionen nicht mehr zu erkennen. Wenn diese Vorstellung richtig ist, so bedeutet sie nichts Gutes für die Leute, die von Reisen durch die Weiten des Weltraums träumen: Die zusätzlichen Dimensionen wären viel zu klein, um ein Raumschiff durchzulassen.

Außerdem wirft diese Theorie ein weiteres schwieriges Problem auf: Warum sind nur einige und nicht alle Dimensionen in einem kleinen Ball zusammengerollt? Vermutlich waren im frühen Universum alle Dimensionen stark gekrümmt. Warum haben sich drei Dimensionen des Raumes und eine der Zeit abgeflacht, während die anderen fest zusammengerollt blieben? - Stephen Hawking, Eine kurze Geschichte der Zeit. - Reinbek 1991 (zuerst 1988)

Dimension (2) »Wie verhält es sich mit den räumlichen Dimensionen?« fragte der Experimentator, als ich auf die Bücher blickte.

Das war schwer zu beantworten. Gewiß, die Perspektive nahm sich recht sonderbar aus, und die Wände des Zimmers schienen nicht mehr rechtwinklig aneinanderzustoßen. Aber das waren nicht die wirklich wichtigen Tatsachen. Tatsache war, daß räumliche Beziehungen kaum noch eine Bedeutung hatten und daß mein Geist die Welt in Begriffen wahrnahm, die jenseits räumlicher Kategorien lagen. Für gewöhnlich befaßt sich das Auge mit Fragen wie: Wo? — Wie weit? — Position in Beziehung zu was? Bei dem Meskalinexperiment gehören die aufgeworfenen Fragen, auf die das Auge antwortet, einer anderen Kategorie an. Lage und Entfernung verlieren stark an Interesse, und der Geist macht seine Wahrnehmungen in Begriffen der Daseinsintensität, der Bedeutungstiefe, der Beziehungen innerhalb einer bestimmten Anordnung. Ich sah die Bücher, aber ich kümmerte mich keineswegs um ihren Platz im Raum. Was ich bemerkte, was sich meinem Geist einprägte, war die Tatsache, daß alle von lebendigem Licht erglühten und daß in einigen die Herrlichkeit offenkundiger war als in anderen. In diesem Zusammenhang waren der Ort, an dem sie sich befanden, und die drei Dimensionen nebensächlich.-  Aldous Huxley, Die Pforten der Wahrnehmung. München 1989 (zuerst 1954)

Dimension (3)

Dimension (4)

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