illinger  Wir stehen vor einem Bungalow in einem Vorort von Los Angeles. Simon klopft an die Tür, Joe macht einen nervösen Eindruck. Die Tür öffnet sich, und ein kleiner, älterer Mann sagt, «So, du bist also der neue Rekrut. Komm rein und sag mir mal, wie ein gottverdammter Intellektueller uns helfen kann, den schwanzlutschenden Illuminaten-Motherfuckers das Hirn zu Brei zu schlagen.» Dieser kleine alte Mann hat ein ausnehmend spöttisches und steinhartes Glitzern in den Augen. Es ist John Dillinger, der jetzt unter dem Namen Frank Sullivan lebt und Präsident der Laughing Phallus Productions ist, der König der Rockmusik-Industrie.

Dillingers erster Raubüberfall, 1923, war der reinste Witz. Das Opfer, ein Gemischtwarenhändler namens B. F. Morgan, gab das Notsignal der Freimaurer, und kurz darauf wurde John verhaftet. Er handelte mit dem Staatsanwalt ein Geschäft aus, landete aber dennoch im Gefängnis. John war sicher, daß die Freimaurer hinter diesem Beschiß standen und schloß sich den JAMs an, deren Motto — «Jedermann legt sich auf den Boden und bewahrt die Ruhe» — er von nun an bei jedem Banküberfall anwandte. Das war seine Art, J. Edgar Hoover, einen Freimaurer im dreiunddreißigsten Grad und Hohen Illuminatus Primus, zu verhöhnen. Im Gegenzug gab Hoover, der den «springenden Banditen» (wie die Sensationspresse John getauft hatte) als Agenten der JAMs erkannt hatte, Befehle, aus denen resultierte, daß in Little Bohemia Lodge, Lake Geneva, Wisconsin, drei unschuldige Geschäftsmänner erschossen wurden, die man irrtümlich als zur Dillinger-Gang angehörig vermutete. Durch die beißende Kritik nach dieser Blamage klug geworden, bewahrte der FBI Stillschweigen, als der Mann, den sie am 22. Juli 1934 am Biograph Theater umlegten, ebenfalls nur ein unschuldiger Umstehender war. Dillinger war inzwischen zu höherem Rang innerhalb der JAMs aufgestiegen und hatte die etwas grobe Taktik, Banken zu überfallen, aufgegeben.

Als nunmehr alter Mann, Mitte der siebzig, hat Dillingen beschlossen, die JAMs mit einer neuen Anti-Illuminatengruppe, der Legion des Dynamischen Diskord, angeführt von jenem übermütigen Hagbard Celine, außerordentlichen Piraten und Züchter von selbstdestruktiven Mynah-Vögeln, zu verschmelzen.

Simon Moon: «Hagbard ist 'n rechtsgerichteter Spinner!»

Joe Malik: «Ich weiß nicht. Hagbard ist 'n Genius, das steht schon mal fest. Unglücklicherweise widmet er seinen IQ meistens dazu, die Welt über seine wahren Motive und Ziele im unklaren zu halten. Ich weiß 's einfach nicht ... »

Und Hagbard ist der Entdecker des Snafu-Prinzips, welches besagt, daß Kommunikation nur unter Gleichen möglich ist. Folglich muß jede Hierarchie, die Gleichheit unterdrückt, gleichzeitig Kommunikation unterdrücken. Das wiederum ist, so meint er, die Achillesferse der Armeen, Industriekorporationen, Regierungen und anderer Deckorganisationen, die die Illuminaten in ihrer Verschwörung, die Menschheit zu beherrschen, benutzen.

Dort wo die JAMs den babylonischen Gott des Chaos, Mummu, verehren, verehrt Hagbards Legion des Dynamischen Diskord Eris, die griechische Göttin der Konfusion, die im Lateinischen auch als Discordia bekannt ist. (Gespräche unter Diskordiern beginnen für gewöhnlich mit: «Heil Eris!», «Heil Discordia!», «Kallisti!» Was die JAMs nicht wissen, ist, daß Hagbard außerdem in einer Allianz mit der Erisischen Befreiungsbewegung (ELF) steht, einer Super-Zen, supergeheimen Rebellion, die einem als Operation Mindfuck (OM) bekannten Programm folgt, das vom Dealy Lama geleitet wird, der in der Kanalisation unter der Dealy Plaza in Dallas, Texas. wohnt. - (ill2)

Dillinger (2)   John Herbert Dillinger. Als Simon Moon seine Biographie auf der Suche nach 23ern durchlas, verpaßte er eine gute: John beging 26 Überfälle innerhalb seiner veröffentlichten Karriere, aber nur 23 davon galten dem Geld. Die anderen 3 (Polizeistationen) schienen strikt dem l'art pour l'art geweiht zu sein. - (ill3)
 
Illuminaten Killer
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