ienste,
gute In dem Wirtshaus, wo sie zur Nacht speisten, diente ein
dickes, dralles Weib mit riesigem Busen, eine rothaarige, stinkende,
schmutzige Andalusierin mit feurigem Temperament. Lange Zeit hatte sie ihre
Gunst freigebig dem Maultiertreiber geschenkt, der ihr diese Güte mit Heldentaten
vergolten hatte, wie sie einer Prinzessin zur Ehre gereicht hätten. Da man aber
schließlich alles einmal satt bekommt, sogar das Glück, war die andalusische
Magd ein anderes Verhältnis eingegangen, zur großen Zufriedenheit des Maultiertreibers,
der ihrer allgemach überdrüssig geworden war. Da
aber bei ehrlichen Leuten die Liebe stets einer dauerhaften Freundschaft Platz
macht, so erwiesen Maultiertreiber und Magd einander manch gute Dienste aller
Art. - Charles Pigault-Lebrun, Trufaldino. In: Meistererzählungen
des französischen Rokoko. Hg. Walter Widmer. München 1962
|
||
|
||