ichtung,
automatische Tzara, Serner
und ich haben im Café de la Terrasse in Zürich einen
Gedichtzyklus geschrieben: «Die Hyperbel vom Krokodilcoiffeur und vom Spazierstock.»
Diese Art Dichtung wurde später von den Surrealisten
«Automatische Dichtung» getauft. Die automatische Dichtung entspringt unmittelbar
den Gedärmen oder anderen Organen des Dichters, welche
dienliche Reserven aufgespeichert haben. Weder der Postillon von Lonjumeau noch
der Hexameter, weder Grammatik noch Ästhetik, weder Buddha noch das sechste
Gebot sollten ihn hindern. Der Dichter kräht, flucht, seufzt, stottert, jodelt,
wie es ihm paßt. Seine Gedichte gleichen der Natur: sie lachen, reimen, stinken
wie die Natur. Nichtigkeiten, was die Menschen so nichtig nennen, sind ihm so
kostbar wie eine erhabene Rhetorik; denn in der Natur ist ein Teilchen so schön
und wichtig wie ein Stern, und die Menschen erst maßen sich an, zu bestimmen,
was schön und was häßlich sei. - Hans Arp, Unsern täglichen Traum...
Erinnerungen, Dichtungen
und Betrachtungen aus den Jahren 1914 bis 1954.
Zürich
1955
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