egas
Jeden Freitag — getreulich, launig, unausstehlich — ist Degas
der gern gesehene Gast an Herrn Rouarts Mittagstafel. Er sprüht von Einfällen,
erregt Entsetzen, verbreitet Fröhlichkeit. Er giftelt, er äfft nach, er überbietet
sich in Witzeleien, Gleichnissen, Maximen, Ubertrei-bungen, in allen Spielarten
der intelligentesten Ungerechtigkeit, des sichersten Geschmacks, einer ebenso
engstirnigen wie luziden Leidenschaftlichkeit. Er zieht los über die Literaten,
das Institut, die Schein-Eremiten, die Mode werdenden Künstler; zitiert Saint-Simon,
Prou-dhon, Racine und die wunderlichen Sentenzen Herrn Ingres ... Ich meine
ihn zu hören. Sein Gastgeber, ihm in Anbetung zugetan, hing mit bewundernder
Nachsicht an seinen Lippen, während andere Geladene, junge Leute, alte Generale,
schweigsame Damen, mit sehr gemischten Gefühlen die Lektionen in Ironie, Ästhetik
oder Draufgängertum genossen, die ihnen der wortgewaltige Spötter erteilte.
Degas 1878. Radierung von Desboutins
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